Ausbildung oder Studium? Oder ein duales Studium?

Ausbildung oder Studium? Oder ein duales Studium?

Ausbildung oder Studium - was passt besser zu mir?


Um herauszufinden, ob eine Ausbildung oder ein Studium besser zu dir passt, kannst du dir zunächst einmal folgende Fragen stellen:

• Möchtest du von Anfang an praktisch arbeiten oder dich zu Beginn lieber theoretisch mit den Inhalten auseinandersetzen?

• Hast du bereits feste Vorstellungen davon, wie dein Leben in zehn bis zwanzig Jahren aussehen könnte?

• Wo liegen deine Stärken und deine Interessen?

• Spielt ein gutes Gehalt eine große Rolle für deine Zukunft und würdest du dafür in deine berufliche Karriere investieren oder würdest du ein sofortiges geregeltes Einkommen bevorzugen?

• Ziehst du es in Erwägung, für deine zukünftige Ausbildung oder dein zukünftiges Studium umzuziehen? Würde dir das gefallen?

• Kennst du alle Möglichkeiten, eine Ausbildung oder dein Studium zu finanzieren? Falls nicht, findest du hier einen kleinen Überblick

• Kennst du jemanden, der dir von seinen Erfahrungen in der Ausbildung oder im Studium berichten kann?

• Wie relevant sind deine Abiturnoten für deine Ausbildung oder dein Studium?

• Möchtest du so schnell wie möglich fest im Leben stehen oder dich lieber ausprobieren?

TIPP: In unserem Studienwahlbereich kannst du kostenlos testen, welches Studium oder welche Ausbildung zu dir und deinen Interessen passt.

Die Ausbildung


Wer gerne praktisch arbeitet, ist in einer Ausbildung gut aufgehoben. Es gibt je nach Inhalt der Ausbildung unterschiedliche Ausbildungsmöglichkeiten.

Die schulische Ausbildung


Die schulische Ausbildung findet in der Berufsfachschule statt. Praktische Erfahrung wird hier über Praktika und praxisnahe Fächer vermittelt. Allerdings werden schulische Ausbildungen nicht vergütet. Ähnlich wie im Studium, bieten sich Finanzierungsmöglichkeiten wie das Bafög für die schulische Ausbildung an.

Die duale Ausbildung


Die duale Ausbildung findet im Betrieb sowie in der Berufsschule statt. Die Theorie wird in der Berufsschule vermittelt und direkt im Betrieb angewendet. Die Qualifikation in der Ausbildung ist auf den erlernten Beruf zugeschnitten. Wer sich danach gerne noch einmal umorientieren möchte, der muss sich umschulen lassen. Die duale Ausbildung dauert durchschnittlich drei Jahre und kann sogar auf Entscheidung des Auszubildenden bei sehr guter Leistung um ein halbes Jahr verkürzt werden. Wer eine Ausbildung abschließt, hat große Chancen vom jeweiligen Betrieb übernommen zu werden.

Bereits mit Beginn der dualen Ausbildung, wird ein monatlicher Verdienst bereitgestellt. Dieser fällt allerdings während der Ausbildungszeit relativ gering aus. Nach der Ausbildungszeit, kann mit einem guten Gehalt gerechnet werden. Es gibt Aufstiegsmöglichkeiten, die allerdings auf den Fachbereich begrenzt bleiben. Die Aussicht auf hohe Positionen ist niedrig, da diese Vorzugsweise von Hochschulabsolventen besetzt werden.

TIPP: Im Magazin haben wir dir die beliebtesten Ausbildungsberufe zusammengestellt.

Die Vorteile einer Ausbildung
+ monatliche Vergütung (duale Ausbildung)
+ hoher Praxisbezug
+ gute Übernahmechancen vom Betrieb

Die Nachteile einer Ausbildung
- begrenzte Karrieremöglichkeiten
- frühzeitige Festlegung auf einen Beruf
- beruflicher Wechsel ist schwierig

TIPP: Mittlerweile gar nicht mal mehr so selten - du kannst nach Abschluss deiner Ausbildung diverse berufliche Weiterbildungen absolvieren und dir die neue Abschlussbezeichnung Bachelor Professional oder Master Professional erwerben. Damit hast du gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, denn Fachkräfte werden dringend gesucht.

Entscheidung nach dem Schulabschluss für eine Ausbildung

Das Studium


Wer gerne selbständig und theoretisch arbeitet, wird sich für ein Studium begeistern können.

Das Studium an der Universität


Die meisten Personen, die sich nach dem Abitur für ein Studium entscheiden, studieren an der Uni. Die Lerninhalte sind umfangreicher und Qualifikationen somit breiter gefächert. So können Absolventen nach ihrem Studium verschiedene Berufswege einschlagen. Der Praxisbezug fehlt allerdings in den meisten Studiengängen. Viele Universitäten haben sich diesem Problem angenähert und binden Pflichtpraktika in die Studiengänge ein.

Wer ein Studium absolviert, lernt selbständig zu arbeiten. Wer nicht diszipliniert genug ist, dem wird das Studium schwerfallen und er wird keine Freude damit haben. Die selbstständige Arbeitsweise während des Studiums hat den Vorteil, dass sie einen Gestaltungsspielraum lässt und man sich während des Studiums auf bestimmte Bereiche spezialisieren kann.

Die Kosten für ein Studium sind hoch und müssen selbst getragen werden. Vor allem Semesterbeiträge, Lehrbücher und Miete verursachen hohe Kosten. Viele Studierende jobben deshalb neben dem Studium oder finanzieren sich über Finanzierungsformen wie das BAföG.

Mit der Hochschulexpansion entscheiden sich heutzutage immer mehr Menschen dazu, ein Studium zu absolvieren. Es liegt die Befürchtung nahe, dass durch den Anstieg an Hochschulabsolventen, zukünftige Berufschancen schlechter ausfallen. Viele Berufe werden aber auf den Hochschulabschluss angepasst, sodass die Jobaussichten für Studienabsolventen weiterhin sehr gut sind.

Wer sich für ein Studium entscheidet, investiert viel Zeit in seine akademische Ausbildung. Das Studium kann zunächst mit einem Bachelorabschluss beendet werden. Weiterführend kann der Masterabschluss erzielt und zusätzlich promoviert werden. Doch bereits der Bachelorabschluss bietet gute Berufschancen. Berufseinsteiger starten nach dem Studium bereits mit einem hohen Gehalt und haben gute Aufstiegschancen auf hohe Positionen. Der Start in das Berufsleben, fällt nach Abschluss des Studiums allerdings schwieriger als nach Abschluss einer Ausbildung. Die meisten Studienfächer spezialisieren sich nicht auf ein bestimmtes Berufsfeld, sondern decken einen gesamten Tätigkeitsbereich ab. Die Ausnahme bildet das berufsvorbereitende Studium, beispielsweise als Ingenieur.

Das Studium an der (Fach)-Hochschule


Neben dem Studium an der Universität kann ein Studium an der (Fach-)Hochschule absolviert werden. Die Gestaltungsspielräume sind aber wesentlich geringer. Fest vorgeschriebene Stundenpläne bieten Struktur aber verkleinern die Individualität der Studiengänge. Das Studium an der (Fach-)Hochschule ist praxisbezogener und eröffnet mehr Möglichkeiten, sich bereits jetzt mit Unternehmen zu vernetzen. Der Praxisbezug und das Knüpfen von Kontakten zu Unternehmen erleichtern den Berufseinstieg. Ähnlich wie im Studium an der Universität sind die Semestergebühren hoch und müssen finanziert werden.

Die Vorteile des Studiums:
+ gute Berufs- und Aufstiegschancen (auf hohe Positionen)
+ hohe Selbstständigkeit und Gestaltungsspielräume in Bezug auf Lerninhalte
+ gute Entlohnung

Die Nachteile des Studiums:
- hohe Studien- und Lebenshaltungskosten
- hohe Bildungsinvestition und später Berufseinstieg
- erfordert große Eigendisziplin
- oft kein klares Berufsbild (gerade in den Geisteswissenschaften)

Entscheidung nach dem Schulabschluss für ein Studium

Das duale Studium


Im dualen Studium werden bestimmte Elemente der Ausbildung und des Studiums miteinander kombiniert. Wer ein duales Studium absolvieren möchte, muss damit rechnen, viel Freizeit für seine Ausbildung zu opfern. Anders als bei der normalen dualen Ausbildung, wird die Theorie an der Uni vermittelt und die theoretischen Erkenntnisse dann im Unternehmen angewendet. Wie in der Ausbildung, erhält man mit Beginn des dualen Studiums eine monatliche Vergütung.

Das duale Studium wird mit einem Bachelorabschluss (und gegebenenfalls zusätzlich den Ausbildungsabschluss) beendet. Aber anders als im normalen Studium sind Studieninhalte auf das jeweilige Unternehmen spezialisiert. Das bedeutet fest vorgeschriebene Inhalte im dualen Studium, anstatt Gestaltungsspielräume.

Die Vorteile des dualen Studiums
+ monatliches Gehalt
+ praktische Erfahrung
+ gute Karriereaussichten durch hohe Qualifikation

Die Nachteile des dualen Studiums
- hoher Arbeitsaufwand
- wenig Freizeit

Ausbildung oder Studium? Wer bekommt das bessere Gehalt?


Qualifikationen sind heutzutage sehr wichtig, um gute Jobaussichten oder diverse Aufstiegsmöglichkeiten zu erzielen. Wer viel in seine Bildung investiert, wird besser entlohnt. Hochschulabsolventen mit hohen Qualifikationen haben viel Zeit und Geld investiert. Dementsprechend werden sie mit einem höheren Einstiegsgehalt entlohnt. Wer eine Ausbildung absolviert hat, verdient weniger. Allerdings kann ein aufbauendes Studium nach Ausbildungsabschluss absolviert und somit auch ein höheres Gehalt erzielt werden. Wer mehr Geld verdienen möchte, muss also große Bildungsinvestitionen tätigen.

Vergleich Gehalt Ausbildung oder Studium

Eine Ausbildung vor dem Studium absolvieren? Wie nützlich ist das?


Durch den hohen Andrang neuer Studenten an den Universitäten werden aus Platzgründen für beliebte Studienfächer Zulassungsbeschränkungen eingeführt. Der NC (Numerus Clausus) gibt vor, welcher Notendurchschnitt im Abitur erreicht werden muss, um zum begehrten Studienfach zugelassen zu werden. Wer die Anforderungen an den Notendurchschnitt nicht erfüllt, und dennoch dieses Fach studieren möchte, muss Wartesemester einplanen.

Wartesemester können mit einer Ausbildung überbrückt werden. Wer dabei eine Ausbildung in einem ähnlichen Fachbereich durchführt, kann seine Wartezeit zusätzlich verkürzen. Wer beispielsweise gern Medizin studieren möchte, kann zuvor eine Ausbildung aus Krankenschwester oder -pfleger absolvieren. So sammelt man bereits vor dem Studium praktische Erfahrungen und Fachwissen, welches im Studium später genutzt werden kann.

Eine Ausbildung vor dem Studium zu absolvieren, kann aber auch die Suche nach dem geeigneten Studienfach erleichtern. Zudem hat man mit einer abgeschlossenen Ausbildung immer eine sichere Alternative parat, sollten sich andere Pläne doch nicht umsetzen lassen.

Fazit
Die Entscheidung, nach dem Abi lieber eine Ausbildung oder ein Studium zu absolvieren, kann niemandem abgenommen werden. Eine Ausbildung bietet ein sicheres und geregeltes Leben. Ein Studium ist mit deutlich mehr Risiko und Handlungsfreiheit verbunden. Auch eine Ausbildung und ein Studium zu absolvieren, bringt gewisse Vorteile mit sich. Je nachdem, wie ausgeprägt die eigenen Vorstellungen für das spätere Leben nach dem Abitur aussehen, welche Interessen verfolgt werden und wo die eigenen Stärken liegen, fällt die Entscheidung unterschiedlich aus.

Bildnachweise: Vielen Dank an qimono, Burst und Pixabay ©pixabay.com und ©pexels.com

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