Gehaltsvorstellung bei Bewerbung - Was könnt ihr bei Gehaltsverhandlungen verlangen?

Gehaltsvorstellung bei Bewerbung - Was könnt ihr bei Gehaltsverhandlungen verlangen?
Die Aufregung ist groß beim ersten Vorstellungsgespräch. Als frischer Absolvent oder Absolventin hat man damit noch kaum Erfahrung und spätestens, wenn es dann ums Gehalt geht, wissen viele nicht, wie sie darauf reagieren sollen. Verlange ich eher wenig und bringe mich so möglicherweise um die Chance auf ein besseres Einkommen? Oder verlange ich zu viel und riskiere damit, den Traumjob nicht zu bekommen? So viel sei schon einmal gesagt: Beides ist nicht zu empfehlen, die Balance macht’s.

Gehaltsvorstellung bei Bewerbung: Kriterien und Faktoren für die Gehaltshöhe



Ganz wichtig ist es, sich bereits vor dem Gespräch auf die Gehaltsverhandlungen vorzubereiten und seinen Marktwert zu kennen.

Es gibt viele Faktoren, die die Höhe des Einstiegsgehalt von Absolventen beeinflussen. Das sind die wichtigsten:

Bildungsgrad – Welches Fach habt ihr studiert? An welcher Hochschule? Wie lange habt ihr gebraucht? Welchen Abschluss habt ihr gemacht/strebt ihr an? Ein Master verdient idR direkt mehr als ein Absolvent mit Bachelor Abschluss. Statistisch liegen Absolventen von Universitäten beim Gehaltsvergleich vor jenen von Hochschulen und Fachhochschulen. Ausgenommen ist der Bereich IT, wo (Fach-)Hochschulabsolventen mehr Geld verdienen als Absolventen der Universitäten.

Praxiserfahrung und Praktika – für Absolventen nicht immer einfach, trotzdem gilt schon hier: Je mehr Erfahrung ihr vorweisen könnt, desto besser.

Qualifikationen – welche für den Job entscheidenden Qualifikationen bringt ihr mit und welche zusätzlichen Fähigkeiten (EDV-Kenntnisse, Sprachen etc.) könnt ihr vorweisen?

Branche – natürlich einer der wichtigsten Faktoren. In welchem Bereich arbeitet ihr? In der Automobilbranche, in Pharma- und Chemieindustrie liegt das Einstiegsgehalt höher als in Tourismus, Werbung und Lehramt.

Größe des Unternehmens – Faustregel: Je größer das Unternehmen, desto höher das Gehalt.

Region – auch ein viertel Jahrhundert nach der Wiedervereinigung immer noch ausschlaggebend für das Einkommen. In West und Süd verdient man noch deutlich besser als in Nord und Ost. Zudem sind die durchschnittlichen Gehälter in Großstädten höher als in ländlichen Gebieten.

Verantwortung – auch in Einstiegspositionen kann man bereits Verantwortung für Projekte, Mitarbeiter oder Abteilungen übernehmen. Je umfangreicher dieser Aspekt ist, desto mehr darf man auch verlangen.


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Das Durchschnittsgehalt für die Gehaltsverhandlung zurate ziehen



Das Durchschnittseinstiegsgehalt von Hochschulabsolventen liegt allgemein bei ungefähr 43.000€ pro Jahr. Wie bereits angedeutet, ist dieses von verschiedensten Faktoren abhängig.

Monatliches Brutto Durchschnittsgehalt nach Branchen


Um einen groben Richtwert zu haben, haben wir dir hier aber einmal die höchsten jährlichen durchschnittlichen Bruttogehälter nach Branchen aufgelistet.

• Finanz- und Versicherungsdienstleistungen: 81.929 Euro
• Information und Kommunikation: 81.929 Euro
• Energieversorgung: 71.683 Euro
• Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen: 68.820 Euro
• Grundstücks- und Wohnungswesen: 59.907 Euro
• Erziehung und Unterricht: 58.597 Euro
• Verarbeitendes Gewerbe: 57.253 Euro
• Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden: 56.019 Euro
• Kunst, Unterhaltung und Erholung: 54.835 Euro
• Gesundheits- und Sozialwesen: 53 084 Euro
• Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozial­versicherung: 51.857 Euro
• Baugewerbe: 46.410 Euro
• Verkehr und Lagerei: 41.730 Euro
• Gastgewerbe: 26.820 Euro


Einen Gehaltsrechner für den Einstieg findet ihr hier.

Monatliches Brutto Durchschnittsgehalt nach Städten


Blickt man auf die Städte machen sich bei den durchschnittlichen Monatsgehältern von Absolventen vor allem die Unterschiede zwischen Süd/West- und Nord-/Ostdeutschland bemerkbar.

Eine Angleichung (gleiches Gehalt für gleiche Arbeit) ist noch lange nicht in Sicht, allerdings muss man fairerweise auch konstatieren, dass die Lebenshaltungskosten in Chemnitz und Rostock wesentlich niedriger ausfallen dürften als in München oder Köln.

• Dresden: 2.715 €
• Magdeburg: 2.631 €
• Münster: 3.179 €
• Berlin: 3.017 €
• Hamburg: 3.354 €
• München: 3.790 €
• Köln: 3.457 €
• Düsseldorf: 3.745 €
• Bremen: 3.161 €
• Rostock: 2.614 €
• Potsdam: 2.696 €
• Wiesbaden: 3.688 €
• Frankfurt am Main: 3.999 €
• Leipzig: 2.644 €
• Stuttgart: 3.915 €
• Hannover: 3.331 €
• Mainz : 3.422 €
• Kiel: 3.064 €
• Erfurt: 2.652 €
• Saarbrücken: 3.077 €


Gehaltsvorstellung bei Bewerbung: das Gehalt richtig verhandeln



Die Gehaltsverhandlung ist letztlich nicht so schwierig, wie man denkt, man sollte nur ein paar Grundregeln beachten. Wenn in der Jobanzeige steht: „Nennen Sie uns bitte ihre Gehaltsvorstellungen“, dann solltet ihr das auch in der Bewerbung tun.

Ist davon jedoch nicht die Rede, dann schreibt auch nicht eigenmächtig etwas ins Anschreiben. Das Thema wird im Vorstellungsgespräch dann sowieso besprochen. Fallt aber nicht gleich mit der Tür ins Haus, das ist ein absolutes No-Go im Bewerbungsgespräch!

Grundsätzliche Tipps für die Gehaltsverhandlungen von Absolventen



• Grundsätzlich lieber eine feste Zahl als eine Gehaltsspanne nennen, denn das wirkt eher unsicher als flexibel.

• Setzt die Vorstellungen nicht zu niedrig an. Das hinterlässt beim potenziellen Arbeitgeber den Eindruck als würdet ihr euch unter Wert verkaufen oder als wärt ihr verzweifelt. Darum ist es so wichtig, sich vorher über die möglichen Gehälter zu informieren.

• Anders herum dürft ihr auch nicht zu hoch einsteigen, denn das wirkt abschreckend. Euer Gegenüber fragt sich dann eher, warum er oder sie einem Neuling (der ihr ja in den meisten Fällen seid) so viel bezahlen soll.

• Setzt eure Forderung ein wenig (nicht zu viel!) über dem an, was ihr euch tatsächlich vorstellt. So erhaltet ihr euch einen gewissen Verhandlungsspielraum, wenn die erste Forderung abgelehnt wird.


Fazit Gehaltsvorstellung bei Bewerbung
Macht das Gehalt nicht zum Zentrum eurer Vorstellung, das macht meist keinen guten Eindruck. Außerdem reden wir hier immerhin vom Einstieg. Die nächste Gehaltsverhandlung oder ein Jobwechsel kommt bestimmt, da steigt auch das Einkommen.

Darüber hinaus liegt die Vergütung nur auf Platz 5 bei den Kriterien für einen Arbeitgeber, wie eine Umfrage unter Absolventen ergab. Die meisten sehen das also erst einmal locker (ohne, dass man gleich zu wenig verdienen muss) und das solltet ihr am besten auch machen.

Bildquelle: Vielen Dank an kipcurry das Bild (© kipcurry / freeimages.com).
Statistiken: Vielen Dank an Absolventa für die Ergebnisse (©absolventa.de).

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