Zeig mir was du trägst und ich sage dir, was du studierst

Zeig mir was du trägst und ich sage dir, was du studierst
Wirtschaftswissenschaftler
Ganz dem Klischee vom seriösen Manager entsprechend, heißt es bei Wiwis morgens häufig Anzug oder Poloshirt (am liebsten mir Krokodilemblem auf der Brust und hochgestelltem Kragen) mit schwarzer Hose? Zusätzlich gilt es allmorgendlich die Frisur mit ausreichend Gel in Schach zu halten. Die Mädels setzen auf Bluse und Blazer mit Rock oder Anzughose und natürlich das obligatorische Longchamp- oder Burberry-Handtäschchen. Das gesamte Kleidungskonzept ist daher als ziemlich konservativ einzustufen.

Theologiestudenten
Laut Klischee findet man unter Theologen wohl eher keine Styling Queen, sondern eher Träger labbriger Pullover, ausgewaschener Cordhosen und karierter Hemden. Farblich wird sich vorwiegend an Erdtönen orientiert. Neben einer Umhängetasche braucht es beim 08/15-Studenten dieses Fachbereichs lediglich noch die Hornbrille und bei den Mädels einen schnell zusammengesteckten Dutt.

Juristen
Jura-Studenten tragen gerüchteweise in Vorlesung und Seminar stets Anzug mit schnieken Halbschuhen, in der Freizeit gern auch mal etwas „legerer“ gebügeltes weißes Hemd, dunkle Jeans und auf Hochglanz polierte Stiefel. Typische Accessoires: Smartphone, Aktenkoffer und iPad. Jurastudentinnen halten es ähnlich und tragen Kostüm mit farblich abgestimmter Handtasche und schwindelerregend hohen Pumps. Schmuck wird eher dezent eingesetzt, dabei sind besonders Perlen (natürlich echte!) beliebt.

Kulturwissenschaftler
Der Studiengang ist Programm und zwar bei Männlein wie Weiblein: bunt-bunter-am buntesten – Kuwi. Farbenfrohe Klamotten mit möglichst vielfältigen Mustern (wenn ihr euch schon immer gefragt habt, wer diesen Modetrend erfunden habt: jetzt wisst ihr es!), weite Hosen und Röcke und die guten alten Römersandalen gehören in jeden anständigen Kuwi-Schrank. An Accessoires brauchen die Studenten lediglich einen hübschen Jutebeutel, die Mädels peppen das modische Gesamtkunstwerk noch mit Tüchern, großen Ketten, Ohrringen und Armreifen auf. Achja natürlich gehören auch 1-5 Piercings dazu ;-)

Sportwissenschaftler
Weite Jogginghosen, Muskelshirt, die neuesten aerodynamischen Treter von Nike oder Adidas mitsamt labelpassendem Rucksack oder Sporttasche – mehr braucht der typische Sportler nicht zum Glücklichsein. Der Look eignet sich nicht nur für den Praxisteil des Studiums (klar umziehen dauert ja auch viel zu lange), sondern auch ausgezeichnet für alle anderen Anlässe des Alltags: Seminare und Vorlesungen, Literaturrecherche in der Bibliothek oder Abhotten bei der Semesterauftaktsparty. Frisurentechnisch halten es die Herren vorwiegend raspelkurz und auch bei den Studentinnen sieht man entweder kurze oder mit Haarbändern gebändigte und zum Pferdeschwanz zusammengebundene Haare. Angesagtestes Accessoire und vermutlich ewiger Dauerbrenner: Schweißbänder.

So sieht die Realität aus:
Tatsächlich ist es so, dass die Klischees auf viele Studenten der jeweiligen Fachbereiche zutreffen. Die Stereotypen kommen also nicht von ungefähr. Einige Soziologen sind der Meinung, dass die Studienfachwahl neben den persönlichen Vorlieben vor allem auch aus Kriterien wie sozialer Herkunft oder dem bisherigen Lebensstil rekrutiert. Soll konkret heißen: viele wählen unbewusst ein Studienfach welches generell zum eigenen Habitus passt. So kommt es dann auch, dass styletechnisch so viele Gleichgesinnte in den Seminaren sitzen. Dennoch gibt es natürlich auch aus der Reihe tanzende „Paradiesvögel“: Michael Kors Handtaschentragende Germanistinnen, BWL-er Fans folkloristischer Muster oder Medizinstudenten im Emo-Look.

TIPP: Bei Spiegel.de kannst du ein Studenten-Styling-Quiz machen. Errätst du, wer welches Studienfach belegt?

Bildquelle: Vielen Dank an Silverleaf für das Bild (© Silverleaf/www.pixabay.de).

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