StudentInnen in der Stadt

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Hartz IV

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chiwon
am 09.11.10
Naja sieh es mal so. Du hast jahrelang studiert und aus irgendeinem Grund findest du keinen Job. (siehe diverse Geisteswissenschaften) Ich glaube dir nicht, dass du das dann einfach hinnehmen würdest einen Euro in der Stunde zu verdienen. Dafür hat man nicht studiert...

Abzugsfrei sind 100 €. Mehrverdienst bis 800 wird zu 80 % angerechnet.

Es gibt übrigens Firmen, die holen sich von der Agentur für Arbeit Leute für 2 Wochen. Diese 2 Wochen müssen sie dort "angelernt" werden und dann sollten sie dort auch bleiben, wenn auch befristet. Es handelt sich um Fließbandarbeit u.ä., daher ist es nicht schwer die Tätigkeit schnell zu begreifen. Trotzdem müssen die meisten nach den besagten 2 Wochen gehen mit der Begründung sie wären nicht gut genug o.ä. und es kommen wieder neue für 2 Wochen. Warum? die 2 Wochen werden von der Agentur bezahlt. Der Arbeitnehmer bekommt seinen normalen Satz, die Firma kostet es nichts, kein Lohn, keine Sozialabgaben. Der Arbeitnehmer hat sozusagen umsonst gearbeitet.
Die ganz große Mehrheit der Arbeitslosen hat es def. nicht leicht. Aber das Bild derer wird meiner Meinung völlig durch Scripted Reality Shows verzogen, weil es genug Bekloppte gibt die sich den Scheiß anschauen. (und das sind natürlich keine echten Fälle die da gezeigt werden)

Wegen den paar Leuten die sich es in ihrer versüfften Plattenbauwohnung "gut" gehen lassen, ist es völlig falsch den Hebel bei Leuten die ohnehin schon Geldprobleme haben anzusetzen.

Was haltet ihr von Mindestlohn (natürlich je nach Branche angepasst)? Dann würde es sich für jeden einzelnen lohnen auf Arbeit zu gehen. Da wäre die Motivationskomponente viel höher. Nachweilich rechnet sich das sogar ab ca. 3 bis 5 Jahren gesamtwirtschaftlich.

Achja, wenn man alle Nasen lang Jugendclubs zumacht und an Sozialarbeitern spart dann wird es noch schwieriger für "verirrte" wieder auf den Arbeitsmarkt zu finden ohne passende Einstiegsprojekte.
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Userbild von QueenOfFools
queenoffools
am 09.11.10
Über das Thema habe ich mal 'ne Dokumentation gesehen.

Es ging u.a. um einen LKW Fahrer, gering qualifiziert, der sein ganzes Leben eigentlich nur diesen Beruf ausgeführt hat und dann plötzlich arbeitslos wurde. Er hat sich bei 'ner Firma beworben, die ihn mit der Begründung abgelehnt hat, dass sie z.Zt. niemanden einstellen.
Ein paar Tage später bekommt er ein Jobangebot der Arge und tada: die gleiche Firma, die ihn zuvor abgelehnt hat, wollte ihn jetzt plötzlich einstellen und zwar deswegen, weil der Staat ihr ein Jahr lang Geld zukommen lässt. Der Mann hat seine Arbeitsberaterin dann gefragt, was ihrer Meinung nach wohl nach diesem Jahr passieren wird. Sogar die Dame hat ihm dann gesagt, dass sie sich dann wahrscheinlich wiedersehen...
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Userbild von ninor
ninor
am 10.11.10
chiwon

von mindestlöhnen halte ich absolut nichts. bei uns wird ein mindestlohn von 7,50€ die stunde gefordert. damit hätte keinen meiner bisherigen jobs bekommen, da mein stundenlohn immer drunter lag bzw momentan drunter liegt. totzdem gehe ich arbeiten. weil ich arbeiten gehen will. bisher hab ich übrigens immer einen nebenjob gefunden (diese einschränkung mache ich bewusst, einen vollzeitjob habe ich -logischerweise- bisher nicht gesucht) und war noch keinen tag arbeitslos.
meiner meinung nach regeln sich löhne über angebot und nachfrage, ein eingreifen des staates halte ich für sehr bedenklich. dass unsere marktwirtschaft schon sehr verzerrt agiert, sei mal dahingestellt, das sollte für jeden offensichtlich sein.
noch mal ausdrücklich: mindestlöhne halte ich sowohl aus arbeitgebersicht als auch aus arbeitnehmersicht für mist!
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Userbild von Anonym
anonym
am 10.11.10
Auf den ersten Blick scheinen Mindestlöhne sinnvoll. Da aber die mikroökonomische Theorie ebenso wie nahezu alle empirischen Studien überwiegend negative Folgen feststellen, ist es für mich unverständlich, warum vor allem die roten Parteien so darauf bestehen. Dass der Angebot und Nachfrage den Markt regeln sollen stimmt zwar, funktioniert in der Praxis aber selten. Normaler Weise sollten Jobs mit einem zu geringen Lohn kaum in Anspruch genommen werden und daher nur sehr wenig angeboten werden. Wenn Hartz IV- ler gezwungen werden (wie auch Rubin gefordert hat) jede Arbeit anzunehmen, werden sie auch die Jobs mit Dumping- Löhnen annehmen müssen. Dadurch wird das Preisniveau des Arbeitsmarktes nach unten (also zu Ungunsten der Arbeitnehmer) verzerrt, da des in diesem niedrigen Bereich eine gesetzlich vorgeschriebene Nachfrage gibt:

Einen knochenharten Job für einen € die Stunde wird kaum einer annehmen, die Unternehmen müssen also mehr zahlen, damit das jemand macht. Gibt es aber nun dieses Gebot, jeden erdenklichen Job anzunehmen, kann das Unternehmen weiterhin 1€ anbieten, die Leute müssen ja annehmen, ob sie wollen oder nicht. Das kann nicht sinnvoll sein. ;-)

Zitat:


Natürlich ist es vernünftig, aber die meisten Hartz IVer scheren sich vermutlich einen feuchten Kehrricht darum.
Woher kommt das Wissen? :-D

Zitat:


Was das andere angeht: Jedes Kind wird so, wies von den Eltern erzogen wird.
Definitiv nicht, damit sprichst du dem Kind ja jegliche eigene Persönlichkeit ab. Hartz IV gibt es noch nicht einmal 10 Jahre, entsprechend wenig Kinder mit einer "Hartz IV- Erziehung" kann es derzeit geben.
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Userbild von Anonym
anonym
am 10.11.10
Das mag schon sein, aber da wird es wenig Unterschiede zwischen Hartz IV- Empfängern und restlicher Bevölkerung geben.
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Userbild von QueenOfFools
queenoffools
am 10.11.10

Zitat:


Was das andere angeht: Jedes Kind wird so, wies von den Eltern erzogen wird. Solche Kinder gibts auch bei den Hartz IVern, nur liegen die der Allgemeinheit halt auf der Tasche, was ich umso schlimmer finde!


Es gibt in der Psychologie einen netten Begriff, nennt sich Resilienz.
"Du kannst alles werden, was du willst. Du musst nur gaaaaanz fest an dich glauben und fleißig sein" *Augen roll*
Wir wissen nicht erst seit PISA, dass es in Deutschland um die Chancengleichheit nicht zum Besten bestellt ist.
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Userbild von Blackpantha88
blackpantha88
am 10.11.10
ja, man braucht oft gaaanz viel Vitamin B und damit mein ich nicht die Vitamine in den Fruchtzwergen ^^

Dass man heutzutage als Kind so dargestellt wird, als seihe man wie seine Eltern und man von vornerein abgestempelt wird ist echt der Hammer!!! nicht jedes Harz V Kind will so werden wie die Eltern!!

Die Kinder von armen Familien schämen sich oft für ihre Familien und kämpfen mehr als alle anderen gegen das Vorurteil an, auch so sein zu wollen oder gar zu sein!
Klar, es gibt faule Kinder, aber auch das: überall in jedem *Stand* unserer Gesellschaft!!!
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Userbild von ninor
ninor
am 10.11.10
naraesk

wunderbar. endlich mal jemand, der meine meinung bzgl. mindestlöhnen auch vertritt bzw. nachvollziehen kann :-)

vitamin b gab es schon immer und wird es mMn auch immer geben. wenn man viele bekannte hat, findet man halt schneller einen neuen/besseren/anderen/was-auch-immer-job. einfach, weil menschen nunmal herdentieren sind. ist so, bleibt so. stört mich allerdings auch nicht, weil ich davon weiß und mich deshalb drauf einstellen kann.
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Userbild von Blackpantha88
blackpantha88
am 11.11.10
Naja, wenn man weiter weg wohnt hat man dadurch oft Nahteile^^..ist ja im Prinzip auch ncihts gegen Vitamin B einzuwenden...nur, wenn man qualifizierter ist als jemand, der durch Vitamin B an den Job rangekommen ist, dan ärgerts einen schon^^
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trillian
am 29.03.13
ja aber woran willste das festmachen? evtl sind es ja auch soziale Fähigkeiten, die einfach anders eingeschätzt werden, weil du zB nen schlechten Tag hattest und der andere nen guten...

wirklich objektiv bewerten, wer besser ist, kann doch keiner der Kandidaten, oder?
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