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Der Epiphänomenalismus

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cavewoman
am 24.11.08
Der Epiphänomenalismus ist ein nonreduktiver Physikalismus/Materialismus.
Der Physikalismus bzw. Materialismus sind der philosophischen Position des Monismus zuzuordnen, nach der jegliche Phänomene und Ereignisse aus einer Kategorie von Seiendem bestehen, also aus Materie. Häufig geht der Monismus mit einem Reduktionismus einher: Die Gesetzmäßigkeiten des Psychischen können vollständig auf die Gesetzmäßigkeiten des Physischen, Materiellen reduziert werden. Der Ausdruck Reduktion ist wissenschaftstheoretisch zu verstehen: Gesetzmäßigkeiten des Psychischen können vollständig (!) aus Gesetzmäßigkeiten des Physischen abgeleitet werden. (Reduziert werden also nicht „Sachen“, sondern Gesetze).
Genau an diesem Punkt argumentiert der Epiphänomenalismus anders: Er wendet sich ab vom streng Reduktiven und besagt, dass es mentale Entitäten gibt und sie nicht vollständig auf physische Entitäten zu reduzieren sind. Dabei ist die Tatsache, dass der E. sowohl mentale als auch physische Entitäten als gegeben ansieht, nicht damit gleichzusetzen, dass es sich auch um einen reinen Dualismus handelt. Der E. argumentiert hier damit, dass das Mentale ohne kausale Wirkung auf das Physische ist und diese beiden Entitäten gerade nicht unabhängig voneinander sind, wie es der Dualismus fordert. Aus dessen Sicht bestünden Personen aus zwei basalen Arten von Seiendem, dem Physischen und dem Geistigen.
In der Debatte um Dualismus und Materialismus/Physikalismus als monistische Position wird mit dem Konzept der Emergenz argumentiert. Danach sind Eigenschaften eines Ganzen grundsätzlich nicht auf die einzelnen Eigenschaften eines Systems rückführbar, womit sich die Debatte wieder gegen den Reduktionismus richtet.
Eine weitgreifendere Gegenposition zum Materialismus/Physikalismus ist der Eigenschaftsdualismus, der für das Konzept der mentalen Verursachung die Basis legt. Danach haben Personen (als eine Substanz) sowohl physische als auch geistige/mentale Eigenschaften, die sich gegenseitig beeinflussen, also miteinander interagieren. Als solche wirken Physisches und Mentales kausal aufeinander und sie sind voneinander abhängig. An dieser Stelle wird die Abgrenzung zum Epiphänomenalismus deutlich: Der E. geht eben gerade nicht von einer kausalen Wirkung des Mentalen auf das Physische aus, ebenso nicht von einer gegenseitigen Abhängigkeit der beiden Entitäten. Für die Debatte, ob es sich beim E. um einen Monismus oder Dualismus handelt, zeigt sich, dass der E. einige wesentliche Merkmale des Dualismus nicht erfüllt. Andererseits ist er aufgrund des nonreduktiven Ansatzes auch nicht ohne Vorbehalte dem Monismus zuzuschreiben, sodass sich hier eine unklare Position herausbildet, die jedoch dem Monismus näher zu sein scheint als dem Dualismus.
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