Es ging darum, ob der Bundespräsident direkt gewählt werden sollte. Bekanntlich ist das Amt gleichermaßen überflüssig und unwichtig. Warum soll man nun also Aufwand betreiben und eine Volksabstimmung durchführen, wenn es nur um so eine Lapalie geht? Das Amt sollte einfach abgeschafft werden, es erfüllt seinen Zweck noch lange nicht mehr – dazu zählt ja in erster Linie die Repräsentation. Doch im Ausland kennen die meisten noch nicht einmal Wulff. Wenn es um Deutschland bzw. deutsche Politik geht, geht es um Merkel (s. z.B. die vielen griechischen Karikaturen zu Deutschland). Deutschland wird in Griechenland durch Merkel repräsentiert, nicht durch Wulff. Das Amt ist einfach für die Katz.
Und: Die Machtergreifung ist nun 79 Jahre her. Man kann doch nicht mehr jede Handlung der Gegenwart mit Weimarerer Republik/Hilter/Drittes Reich begründen. So kommt man nie davon los. Man muss sich auch mal weiter entwickeln und wieder neue Wege gehen. Aber apropos Geschichte: Auch in dem Amt des Bundespräsidenten sehe ich ein großes Stück deutscher Geschichte, so eine Art Königssehnsucht. Die Deutschen wollen eben jemand unanfechtbaren, überparteilichen über sich haben, der mit den Streitereien der Politik unter sich nichts zu tun hat. Die Deutschen wollen eben zu jemanden ohne Fehl und Tadel aufschauen können, so wie das in totalitären Staaten/Monarchien eben ist. Diese Einstellung verkörpert dieses Amt bis heute. Ein Grund mehr, es abzuschaffen. Und übrigens auch der Grund warum schon der kleinste Fehltritt des Bundespräsidenten eine Hetzjagt auslöst. Man möchte ja nur zu jemand Makellosen Aufschauen.
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