Übersetzer werden /Übersetzerin werden – So klappt es mit dem Traumberuf

Übersetzer werden /Übersetzerin werden – So klappt es mit dem Traumberuf
Du streamst Serien und Filme grundsätzlich in Originalsprache und kaufst deine Bücher am liebsten in der Fremdsprachenabteilung? Vielleicht bist du auch zweisprachig aufgewachsen und übersetzt und dolmetschst schon seit dem Kindergarten für Eltern und Freunde? Da haben wir gute Nachrichten – das Übersetzen kann man beruflich machen. Dank der Globalisierung haben wir Zugriff auf Güter aus der ganzen Welt. Wir hätten aber mit Sicherheit in der Grundschule wenig Spaß daran gehabt, die Harry Potter Romane auf Englisch zu lesen.

Hier kommen nun die Übersetzerinnen und Übersetzer ins Spiel. Sicher seid ihr beim Bücherlesen auch schon über den Namen des ein oder anderen Literaturübersetzers gestolpert. Dabei geht es beim Übersetzen aber nicht nur um das Übertragen eines Textes von der Fremd- in die Muttersprache oder umgekehrt – als Übersetzerin brauchst du auch ein hohes Maß an interkultureller Kompetenz und Organisationsfähigkeit. Aber wie kann man Übersetzer werden? Welche Voraussetzungen du erfüllen solltest und welche Ausbildungsmöglichkeiten es gibt, zeigen wir dir im Folgenden.

Übersetzer werden – Diese Eigenschaften und Voraussetzungen solltest du mitbringen



Grundsätzlich kann jeder und jede als Übersetzer arbeiten, denn der Beruf ist nicht geschützt. Das bedeutet, dass sich jeder als Übersetzer oder Übersetzerin bezeichnen kann, auch ohne jegliche Fremdsprachenkenntnisse. Empfehlen würden wir dir das aber nicht. Du solltest auf jeden Fall über eine gewisse Sprachkompetenz verfügen und vor allem Interesse an Fremdsprachen mitbringen. Schließlich beschäftigst du dich als Übersetzer mit komplexen fremdsprachlichen Texten, die du dann häufig in deine Muttersprache übersetzt. Dafür ist auch eine gewisse Affinität für Grammatik und treffende Formulierungen von Vorteil.

Hilfreich kann es auch sein, wenn du bereits eine Ausbildung oder ein Studium in einem spezifischen Bereich, wie etwa Jura oder Maschinenbau, absolviert hast. Häufig arbeiten Übersetzer nämlich fachbezogen – das heißt, sie sind auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisiert und übersetzen beispielsweise vordergründig juristische Dokumente wie etwa Urkunden. Das ist aber natürlich kein Muss. Es kann aber nicht schaden, wenn du vielfältig interessiert bist und auch kein Problem damit hast, dir neues Wissen anzueignen.

Außerdem solltest du keine Angst vor dem Umgang mit dem Computer und spezieller Software haben. Als Übersetzer arbeitest du nämlich häufig mit Datenbanken und sogenannten Translation Memory Systemen (TMS). Bis man sich in solche Systeme hineingefuchst hat, braucht es durchaus ein wenig Übung und technisches Know-how. Wer erfolgreich als Übersetzerin oder Übersetzer arbeiten will, kommt aber nicht darum herum, auch Software zu benutzen. Häufig wird das sogar von potenziellen Arbeitgebenden verlangt.

Übersetzerin werden

Übersetzer werden – Viele Wege führen ans Ziel



Da es sich beim Übersetzen nicht um einen geschützten Beruf handelt, kannst du grundsätzlich auch ohne jegliche Ausbildung in den Beruf einsteigen. Wenn du ein erfolgreicher Übersetzer werden willst oder eine erfolgreiche Übersetzerin, würden wir dir diesen Weg aber nicht unbedingt empfehlen. Besonders deshalb, weil es mittlerweile beispielsweise zahlreiche Bachelor- und Masterstudiengänge gibt, die dich bestens für den Übersetzerberuf ausbilden.

Übersetzen studieren


Du hast mittlerweile an mehreren deutschen Universitäten und Hochschulen die Möglichkeit, Translation, also Übersetzen, zu studieren. Zu den renommiertesten Instituten gehören dabei das IALT der Universität Leipzig und die Fakultät der Universität Heidelberg. Zu den angebotenen Sprachen gehören neben Englisch, Französisch und Spanisch auch häufig Arabisch und Russisch. Häufig brauchst du für die Studiengänge keinen NC, musst aber vor Aufnahme des Studiums einen schriftlichen und/oder mündlichen Eignungstest in der entsprechenden Sprache absolvieren.

Wer beispielsweise neben dem Beruf eine Karriere als Übersetzerin oder Übersetzer verfolgt, kann auch ein Fernstudium absolvieren. So bietet beispielsweise die AKAD University das Fernstudium Fachübersetzer an. Der Studiengang dürfte besonders für Technikinteressierte spannend sein, denn man setzt sich nicht nur mit den Grundlagen der Sprachen und der Übersetzungswissenschaft auseinander, sondern hat auch die Möglichkeit, Module in den Bereichen Energietechnik oder Fertigungstechnik zu belegen. Zusätzlich erlernst du wichtige Kompetenzen in den Bereichen Projekt- und internationales Management sowie BWL-Basics. Folgende Sprachkombinationen sind möglich: Deutsch/ Englisch oder Deutsch/Englisch/ Französisch.

Übersetzerin werden ohne Studium


Es gibt auch Ausbildungsgänge, die zur Arbeit als Übersetzer qualifizieren. So kannst du beispielsweise eine Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten / zur Fremdsprachenkorrespondentin machen. Dabei solltest du allerdings beachten, dass das Übersetzen nur ein Teil der Ausbildung ist. Es handelt sich dabei nämlich um eine kaufmännische Ausbildung, in der dir vor allem auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt werden, damit du am Ende Sekretariatsaufgaben in einem fremdsprachlichen Kontext übernehmen kannst. Außerdem gibt es mittlerweile auch einige private Berufsakademien, die Weiterbildungen zum Übersetzer anbieten.

Übersetzer werden als Quereinsteiger


Wie bereits erwähnt, brauchst du grundsätzlich keine Ausbildung, um in den Beruf einzusteigen. Wer beispielsweise zweisprachig aufgewachsen ist und ausgezeichnete Kenntnisse einer oder mehrerer Fremdsprachen besitzt, kann auch versuchen, sich die wichtigsten Grundlagen für den Übersetzerberuf im Selbststudium anzueignen. Um anschließend als staatlich anerkannter Übersetzer arbeiten zu können, muss man allerdings in vielen Bundesländern eine anspruchsvolle Prüfung absolvieren.

Translation

Berufsaussichten als Übersetzer



Die meisten Übersetzerinnen und Übersetzer sind Freiberufler. Man arbeitet also selbstständig und bekommt Aufträge über Privat- oder Firmenkunden. Dabei solltest du in Bezug auf deine Finanzen bedenken, dass es durchaus eine Weile dauern kann, bis du dir einen Kundenstamm aufgebaut hast und dein monatliches Gehalt deshalb besonders zu Beginn erstmal geringer ausfallen kann. Der Vorteil an einer Selbstständigkeit: Du bist dein eigener Chef/deine eigene Chefin und kannst deinen Arbeitstag sowie dein Pensum nach deinen Vorstellungen gestalten.

Wer lieber in einem Angestelltenverhältnis arbeiten möchte, kann bei einer Übersetzeragentur oder einem Unternehmen als Übersetzer/Übersetzerin anfangen. Hier ist allerdings zu bedenken, dass dein Aufgabenbereich oftmals nicht aus der reinen Übersetzertätigkeit besteht, sondern du auch noch andere Tätigkeiten, wie etwa Büroaufgaben, auf dich zukommen. Außerdem kommt es nicht sehr oft vor, dass große Unternehmen spezifisch nach Übersetzern suchen.

Sehr viele Übersetzer arbeiten auch im Projektmanagement. In diesem Fall agierst du als Vermittler zwischen Kunden und externen Übersetzerinnen und Übersetzern. Du verteilst also Aufträge, hast die Finanzen im Blick und segnest final als letzte Instanz alle Übersetzungen nochmal ab. Wer nach seinem Studium der Translation nicht unbedingt als Übersetzer oder Übersetzerin arbeiten möchte, hat auch die Möglichkeit, im Bereich der interkulturellen Kommunikation tätig zu werden.

Fazit
Für alle, die sich für Fremdsprachen interessieren und ihre Leidenschaft zum Beruf machen wollen, ist der Berufszweig des Übersetzers eine durchaus spannende Option. Das Coole: Es gibt nicht „den einen Weg“, wie man Übersetzer oder Übersetzerin wird. Neben spezifischen Studiengängen gibt es auch die Möglichkeit, eine Ausbildung zu machen oder sein Glück als Quereinsteiger zu versuchen. Jobs sind nicht immer leicht zu finden, dafür sind die Jobmöglichkeiten aber sehr vielfältig.

Bildquellen: Vielen Dank an geralt, Mohmed_hassan und AbsolutVision ©pixabay.com

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