Brückenentwürfe mit Hilfe von KI: Neuer Generator soll Planungen verständlicher und Bürgerbeteiligung einfacher machen

    Grafik einer Brücke über ein Tal. Unter der Brücke der Schriftzug "HyBridGen", darunter Hybrid Brigde Generator". Darüber ein Quadrat mit "AI", darunter drei Pfeile, die auf die Brücke zeigen. Um das Quadrat mehrer Kugeln, die durch Geraden verbunden sind. Darüber vier schwarze Rechtecke, die mit Piktogrammen gefüllt sind. v.l. Teile einer Brücke, stilisierte Bäume mit einer gewundenen Straße, zwei Figuren mit Sprechblasen, Blatt mit 6 untereinander liegenden unregelmäßigen Strichen, rechts unten DIN.

    Einladung zum Video-Stream des Projekt-Kick-offs von „HyBridGen“ am 7. Mai

    Brücken sind aus vielen Gründen ein integraler Bestandteil der Infrastruktur: Sie ermöglichen die Überquerung natürlicher Hindernisse und schaffen Verbindungen zwischen Regionen und Gemeinden, was den Austausch von Gütern, Dienstleistungen und Personen fördert sowie die soziale und wirtschaftliche Integration stärkt. Der aktuelle Bauzustand der deutschen Brücken erfordert jedoch zeitnah einen hohen Neubaubedarf. Um diesen zu decken, sind schnelle Planungs- und Genehmigungsprozesse notwendig.

    Bisher werden Brücken von Ingenieurinnen und Ingenieuren auf Basis von individuellem Wissen und Erfahrung entworfen. Dies führt einerseits zu Schwankungen der Entwurfsqualität, andererseits sind aufwändige und langwierige Planungsschritte nötig, bevor Bürgerinnen und Bürger leicht verständliche Planungsergebnisse vorgestellt bekommen und somit in Entscheidungen über Infrastrukturmaßnahmen einbezogen werden können.

    Jetzt startete mit TUD-Beteiligung das Verbundforschungsvorhaben „HyBridGen – Hybrid Bridge Generator“, das mit insgesamt 2,7 Millionen Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND gefördert wird. Das Projekt zielt darauf ab, einen weitgehend automatisierten Brückengenerator zu entwickeln. Der Generator soll mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) in der frühen Planungsphase plausible Brückenentwürfe erstellen, die auf verarbeiteten Datensätzen des BMDV, Ingenieurswissen und -erfahrung sowie projektspezifischen Randbedingungen basieren. Die KI soll die Brückenentwürfe nicht nur generieren, sondern auch erklärbar machen. Dafür wird eine Mensch-Maschine-Interaktion (MMI) entwickelt, um die in der Regel sehr komplexen und vielschichtigen Infrastrukturprojekte zu entschlüsseln und laienverständlich aufzuarbeiten. Den Bürgerinnen und Bürgern können somit Zusammenhänge besser erklärt und verdeutlicht werden, was letztlich die Akzeptanz von Infrastrukturbaumaßnahmen erhöhen soll. Zum Anlernen der KI-Algorithmen wird eine umfassende Datenbank mit interdisziplinären Anforderungen entwickelt. Dazu werden komplexe Methoden der Datenverarbeitung von Baudaten erforscht. Die Ergebnisse werden zum Ende des Forschungsprojekts in einem Pilotprojekt im Mitteldeutschen Braunkohlerevier durch das Projektkonsortium überprüft.

    Das Institut für Massivbau der TU Dresden leitet das interdisziplinäre Projektkonsortium. Beteiligt sind außerdem der Lehrstuhl für Informatik im Bauwesen der Ruhr-Universität Bochum, SSF Ingenieure AG (Halle an der Saale), A+S Consult GmbH (Dresden), elevait GmbH & Co. KG (Dresden) Züblin Stahlbau GmbH (Hosena), Drees & Sommer (Aachen) und die Bundesstiftung Baukultur (Potsdam). Unterstützt wird das Konsortium durch assoziierte Partner aus dem Infrastrukturbau. Zum Projektbeirat zählen die Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt, die Autobahn GmbH, Allplan GmbH, RWE Power AG und AFRY Deutschland.

    Weitere Informationen zum Projekt:
    https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/DG/mfund-projekte/hybridgen.html

    Zum öffentlichen Teil des Kick-Off-Meetings „HyBridGen“ sind alle Interessierten herzlich einladen.

    Zeit 7. Mai 2024, 9 bis 11 Uhr

    Ort: https://tu-dresden.zoom-x.de/j/64397439544?pwd=UDdzQk1SZDAzeWhkZTNtakQvNStwUT09

    Details zum Programmablauf sind hier abrufbar.

    Kontakt Projekt:
    Mengyan Peng, M. Sc.
    Institut für Massivbau
    Fakultät Bauingenieurwesen
    mengyan.peng@tu-dresden.de

    Kontakt Öffentlichkeitsarbeit:
    Stefan Gröschel
    Institut für Massivbau
    Fakultät Bauingenieurwesen
    stefan.gröschel@tu-dresden.de