Pisa 2012: Gutes Ergebnis für Deutschland

Pisa 2012: Gutes Ergebnis für Deutschland
Die kürzlich veröffentlichte Pisa-Studie 2012 gibt Anlass zur Freude: Das Programme for International Student Assessment (kurz Pisa), das seit 2000 im Dreijahres-Rhythmus Schülerleistungen erfasst und international vergleicht, bescheinigt deutschen Schülern klare Verbesserungen im Vergleich zum „Pisa-Schock“, den die Studie damals auslöste.

Deutschland über dem OECD-Durchschnitt
Die Pisa-Studie misst Kompetenzen in Mathematik (im vergangenen Jahr nach 2003 wieder der Schwerpunkt), Naturwissenschaften, Lesen und Problemlösung von 15- und 16-jährigen Schülern. In Deutschland haben insgesamt 5.000 Heranwachsende an den Tests teilgenommen. In allen Disziplinen konnte Deutschland teilweise massiv zulegen und befindet sich über dem OECD-Durchschnitt. Vor 13 Jahren lagen wir noch weit darunter. Experten führen das auf weitreichende Bildungsreformen nach der Jahrtausendwende zurück – Ganztagsschulen, Einführung von Bildungsstandards oder Schulinspektionen. Besonders erfreulich: Herkunftsbedingte Unterschiede sind stark zurück gegangen. Der Zusammenhang zwischen Leistung und sozialer Herkunft ist weit weniger ausgeprägt als früher. Das Bildungssystem ist fairer geworden.

Jungen können besser rechnen, Mädchen besser lesen
Anlass zur Kritik gibt es aber auch. Zwar hat sich Deutschland im internationalen Vergleich verbessert, der Abstand zu den Spitzenreitern v.a. aus Asien (China, Korea und Japan) ist aber immer noch sehr groß. Innerdeutsche Unterschiede gibt es weiterhin: Jungs sind im mathematischen Bereich viel besser als Mädchen, die Schere ist in den letzten Jahren sogar noch größer geworden. Umgekehrt haben Mädchen klare Vorteile beim Lesen. Hier ist die Aufgabe für Deutschland in den kommenden Jahren, diese Unterschiede auszugleichen. Interessant: Schweden, das bisher immer ein Gewinner der Studie war und für viele Staaten als Vorbild galt, ist in allen Bereichen massiv abgestürzt und erlebt nun seinen eigenen Pisa-Schock.

Die Pisa-Studie wurde von der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) initiiert. Das nationale Projektmanagement in Deutschland übernimmt das Zentrum für Internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB) der TU München im Auftrag der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder der Bundesrepublik (KMK). Die nächste Pisa-Studie gibt es 2015 mit der Veröffentlichung der Daten im Jahr darauf. Eine Tabelle mit den aktuellen Ergebnissen findet ihr in diesem Spiegel-Online-Beitrag.

Bildquelle: Vielen Dank an S. Hofschlaeger für das Bild (© S. Hofschlaeger / pixelio.de).
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