
Mit Googles neuem Dienst „AI Overviews“ wird dir die Entscheidung abgenommen, dich an eine KI zu wenden. Stattdessen bekommst du direkt KI-generierten Ergebnisse angezeigt, es ist keine Extra-App mehr nötig.
Was es mit dieser Entwicklung auf sich hat und welche Möglichkeiten, aber auch Risiken sie birgt, erfährst du bei uns!

Was ist Google „AI Overviews“?
Der „AI Overviews“- Dienst wurde von Google bereits im Mai 2024 vorgestellt. Zunächst wurde er allerdings nur in den USA eingeführt. Seit März 2025 ist er nun auch in Deutschland unter dem Namen "Übersicht mit KI" verfügbar.
Dabei ist die Idee an sich nicht neu. Es scheint eher, als würde Google auf die AI-Konkurrenz wie z.B. OpenAI reagieren, die bereits ähnliche Funktionen anbieten.
Mit Google „AI Overviews“ wird dir anstatt der relevantesten Websites für deine Google-Suche zuerst eine Zusammenfassung zu dem Thema angezeigt. Die generative KI zieht Infos aus verschiedenen Quellen und gibt diese wieder. Sie arbeitet dabei stark auf dein individuelles Suchverhalten angepasst. Die jeweiligen Websites sind hinter einem kleinen Link-Symbol versteckt, so dass du zu bestimmten Punkten mehr Informationen erhalten kannst. Die wichtigsten Inhalte erhältst du allerdings direkt angezeigt. Sofern du nicht noch mehr lesen willst, ist es nicht mehr nötig, die Website zu besuchen, aus der die Info stammt.
Allerdings wird dir nicht bei jeder beliebigen Suche eine KI Zusammenfassung angezeigt. Laut Google wird „Übersicht mit KI“ immer dann aktiv, wenn die Systeme es als sinnvoll erachten. Nach Erfahrungswerten aus den USA ist das bei durchschnittlich jeder 5. Google-Suche der Fall.
Unmittelbare Auswirkungen der Google Zusammenfassungen
In den USA wurde „AI Overviews“ knapp ein Jahr früher eingeführt als hier. Entsprechend lohnt sich ein Blick auf die Entwicklungen dort. Diese sind wenig überraschend. Wenn es nicht mehr nötig ist, eine Website zu besuchen, um an die relevanten Infos zu kommen, wieso sollte man es dann noch tun?
Das „AI Overview“ Tool senkt die Klickraten auf Websites. Dies scheint besonders bei informatorischen Suchanfragen und Seiten im Bildungsbereich der Fall zu sein.
Laut einer Studie von Seer Interactive sanken die organischen Klickraten (CTR) in den USA für Anfragen mit AI Overviews zwischen Januar 2024 und Januar 2025 um 55%. Ein unfassbar hoher Abfall!

In Deutschland zeigt sich die selbe Tendenz. Laut der Exklusivstudie der Advertorial-Agentur Wordsmattr.io beeinträchtigt Google „AI Overviews“ den Traffic für deutsche Websites stark. Innerhalb eines Monats hat sich die Klickrate bereits um durchschnittlich 17,8% reduziert. Durch die stark gesenkte Nutzeraktivität erlitten einige Websites bis zu 40% Verlust.
Auch Malte Landwehr fand in seiner Meta-Studie, bei der er die Ergebnisse von über 15 Studien miteinander verglich, dass der Effekt von Googles „Übersicht mit KI“ auf die Klickraten zwischen +19% und -85% liegt. Die positiven Effekte konnten allerdings nur in einer Studie gefunden werden. Durchschnittlich erleiden Websites Klickverluste von 40%.
Im Gegensatz zu den Klicks scheinen die Impressionen nicht so stark betroffen zu sein. Bei einigen Websites wurden diese sogar um 50% gesteigert. Allerdings bleiben die Interaktionsraten eher gering. Menschen sehen die Inhalte, aber interagieren nicht mit ihnen.
Letztendlich sind es allerdings vor allem die Klicks bzw. die Interaktionen, auf die es für ein Unternehmen bzw. eine Website ankommt. Klicks zeigen den Erfolg einer Website an und eröffnen entsprechend Möglichkeiten, diese rentabel zu machen. Ein Tool, das Klickraten so drastisch reduziert, wie Google „AI Overviews“ es tut, kann für Unternehmen, besonders wenn diese ihren Fokus auf SEO und Web-Präsenz gelegt haben, eine Existenzbedrohung darstellen.
Dazu kommt, dass in den KI Zusammenfassungen häufig auch Inhalte von Websites der Suchergebnisse ab Seite 12 gelistet werden. Dies wiederspricht dem bisherigen SEO-Vorsatz, die eigene Website möglichst weit vorn ranken zu lassen und stellt deshalb sowohl neue Möglichkeiten, aber auch neue Herausforderungen für den Bereich der Suchmaschinenoptimierung dar.
Für einen noch umfassenderen Überblick und zahlreiche Statements zu diesem Thema verweisen wir auf den Artikel der FAZ.
Diskussion: Ist Googles „Übersicht mit KI“ ein praktisches Tool oder der Beginn eines Teufelskreises?
Doch ist es nicht immer so? Es kommt eine technische Neuerung und der Aufschrei ist groß, bevor letztendlich doch alle ganz zufrieden sind?
Jein.
Während das neue KI Tool von Google den Alltag der Nutzer erleichtert, könnte es langfristige Folgen haben, die sich negativ auf alle Beteiligten auswirken.

Die positive Seite von Google „AI Overview“
Die Vorteile von künstlicher Intelligenz sind immer ähnlich und nicht ohne Grund wirkungsvoll. KI-Dienste erleichtern uns das Leben, so auch Googles „Übersicht mit KI“. Anstatt lange suchen zu müssen, welche Website das Thema, für das man sich interessiert, am meisten im eigenen Interesse beleuchtet, bekommt man direkt die wichtigsten Infos aufgelistet. Dabei ist es auch nicht mehr nötig, die Inhalte mehrerer Websites miteinander zu vergleichen. Google zeigt dir das kombinierte Ergebnis. Perfekt, besonders wenn man einfach eine schnelle Antwort sucht. Google „AI Overview“ spart Zeit, ist bequem und vor allem personalisiert.
Doch auch diesen so allumfassend positiv wirkenden Punkt lohnt es sich zu hinterfragen. Wahrscheinlich kannst du es nicht mehr hören. Das ständige „Da denkt man ja gar nicht mehr selbst.“, wie es seit Jahren in Bezug auf alles geschrien wird, das auch nur im Entferntesten mit künstlicher Intelligenz zu tun hat. Langfristig betrachtet ist es allerdings ein wichtiger Punkt. Praktisch seit der Existenz des Internets wird das Thema „Fehlinformationen“ immer größer. Vermeidliches oder Halb-Wissen hatte es noch nie so einfach, verbreitet zu werden, wie heute. Die meisten glauben erst einmal, was sie lesen. Selten kommt man auf die Idee, zu prüfen, wie verlässlich die Website ist, die man sich gerade durchliest. Doch wenn du nun nicht mal mehr die Website besuchst… Wenn du die Infos nicht mehr in dem Zusammenhang liest, in den sie gehören, sondern einfach so, wie eine KI sie dir ausgibt… Woher weißt du, was für Infos du gerade als „Wissen“ in deinem Kopf abspeicherst?
Menschen sind nicht ohne Fehler.
Und auch eine KI wie ChatGPT kann sich irren.
Die Kombination von beidem macht eine Qualitätskontrolle eigentlich nötiger als je zuvor.
Eine Qualitätskontrolle, die aus genau dem Grund ausbleiben wird, der Tools wie Google „AI Overview“ so beliebt macht. Bequemlichkeit.

Google „AI Overview“ als Tragedy of Commons
Bereits nach kurzer Zeit wird also deutlich, dass die von der Google KI erstellen Zusammenfassung dazu führen, dass Websites weniger geklickt werden. Während es offensichtlich scheint, dass die Betreiber der Websites negativ von dieser Entwicklung betroffen sind, könnte diese Entwicklung sich langfristig auch gegen Google und seine Nutzer wenden.
Immerhin werden die meisten Websites nicht aus einem Hobby heraus oder aus reiner Begeisterung betrieben. Die meisten Seiten, vor allem informatorische Seiten, stammen von Unternehmen oder Einzelpersonen, die sich einen Profit von dem Betreiben der Website versprechen.
Wenn es nun künftig nicht mehr rentabel ist, seine Website mit Texten zu bespielen, weil diese eh nicht geklickt werden, stellt sich die Frage, wieso man es überhaupt noch tun sollte.
Den Betreibern von Websites so drastisch die Klicks wegzunehmen, könnte langfristig dazu führen, dass immer weniger Inhalte veröffentlicht werden, mit denen die KI arbeiten kann.
Dies würde am Ende auch bedeuten, dass die Ergebnisse, die von der KI in der Zusammenfassung anzeigt werden, nicht aktuell oder fehlerhaft sind - vorausgesetzt, dass es überhaupt etwas zum Anzeigen gibt.
In der Wissenschaft gibt es einen Fachbegriff, für derartige Entwicklungen. Die „Tragedy of Commons“ oder auch „Tragödie des Allgemeingutes“ bezeichnet im Bereich der Sozioökonomie ein Dilemma, bei dem eine limitierte Ressource, die eigentlich gemeinschaftlich genutzt wird, durch die Übernutzung eines Individuums aufgebraucht wird. Dadurch, dass dieses Individuum nur im eigenen Interesse handelt, wird am Ende dem Gemeinwohl geschadet.
Besagtes Individuum ist in unserem Fall Google. Das Unternehmen handelt im eigenen Interesse. Sie wollen ihre Nutzer halten und führen deshalb ein Tool ein, das ihre Konkurrenten auch anbieten. Durch dieses Tool beansprucht Google die Ressource „Klicks“ für sich selbst. Schlimmer noch. Die KI-Zusammenfassungen generieren auch für Google kaum Klicks. Sie beanspruchen die Ressource also nicht nur, sondern reduzieren ihr Vorkommen. Das schadet den Unternehmen, die normalerweise auch von den Klicks profitieren würden und kann dazu führen, dass diese ihre Arbeit einstellen. In dem Moment, wo Websites weniger mit Inhalten bespielt werden, weil es sich finanziell nicht mehr lohnt, kann die KI keine guten und aktuellen Zusammenfassungen mehr erstellen. Dies mindert zum einen das Erlebnis der Nutzer. Zum anderen wird dadurch die Gefahr für Fehlinformationen stark erhöht. Wenn nur noch wenige Wissensquellen zur Verfügung stehen, wirken deren Aussagen viel stärker, als wenn es viele Quellen gibt, die untereinander verglichen werden können. Im schlimmsten Fall könnte diese Entwicklung von einzelnen Akteuren missbraucht werden, um gezielt Fehlinformationen zu verbreiten. Googles Fixierung auf den eigenen Profit schadet letztendlich also nicht nur den anderen Unternehmen, sondern auch Googles Nutzern und sich selbst.
Diese tatsächlich tragischen Zukunftsaussichten werfen die Frage auf, was für eine langfristige Strategie Google mit seinem neuen Tool verfolgt. In erster Linie geht es offensichtlich darum, Nutzer zu halten oder zurückzugewinnen, die vorher aufgrund der Zusammenfassungsfunktion der Konkurrenz zu dieser gewechselt sind. Allerdings sollte für einen Konzern-Riesen wie Google eigentlich ersichtlich sein, was für Langezeitfolgen die Einführung von Google „AI Overview“ haben wird. Ganz davon abgesehen, dass Google damit auch ihren bereits bestehenden Cash-Flow mindert. Wieso sollten z.B. Websiten noch Geld für Google-Ads in die Hand nehmen, wenn diese erst unter der KI-Zusammenfassung angezeigt werden?

Mögliche Auswirkungen von Googles „Übersicht mit KI“ auf die Arbeitswelt
Natürlich kann man die Profit-Einbußen, die für Website-Betreiber durch das neue Google „AI Overview“ Tool entstehen, auch noch weiterdenken.
Zwar gibt es viele Websites, die aus einem Hobby heraus betrieben werden und bei denen es nicht um Profit geht. Gleichzeitig ist im Zeitalter des Internets auch nicht verwunderlich, dass Unternehmen ihre Chance nutzen wollen, mit Klicks Geld zu verdienen. Nicht umsonst gibt es viele Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, den Webauftritt von anderen profitabler zu machen.
In der heutigen Zeit zahlen Unternehmen Geld für einen guten Webauftritt. Entweder, indem sie selbst in diesem Bereich anstellen oder indem sie sich externe Hilfe holen.
Sobald es nicht mehr profitabel ist, eine Website zu führen, die darauf ausgelegt ist, Klicks zu generieren, werden keine Leute mehr benötigt, die sich um die entsprechenden Inhalte kümmern. Das betrifft nicht nur den klassischen Journalisten-Beruf, sondern jeden und jede, egal aus welchem Fachbereich, der oder die das Geld damit verdient, Inhalte für die Website eines Unternehmens zu erstellen. Die Art und Weise, wie Google ihr „Übersicht mit KI“ Tool nutzt, kann diese Menschen ihren Job kosten.
Dass die Nutzung von künstlicher Intelligenz Arbeitsplätze bedroht ist nicht neu, aber deshalb nicht weniger problematisch. Und während diese Entwicklung für Menschen, die sich momentan in diesen Jobs befinden, eine akute Bedrohung darstellt, ist sie vielleicht auch für dich relevant. Bei der Planung deiner Zukunft nach dem Studium solltest du mit künstlicher Intelligenz rechnen.

Wie können Unternehmen und Websitebetreiber zukünftig mit Google „AI Overview“ umgehen?
Doch was bleibt den Unternehmen nun, wo ein KI-Tool dafür sorgt, dass nicht mehr selbstverständlich auf die Website geklickt werden muss, um Informationen zu erhalten? Gibt es trotzdem einen Weg, die eigenen Websites am Leben zu halten?
Diese Frage ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu beantworten. Ausgehend von den Entwicklungen in der USA, die durch Google „AI Overview“ entstanden sind, kann man davon ausgehen, dass die Klickzahlen auch in Deutschland weiter sinken werden.
Es ist nicht klar, ob Google sich der Reichweite seiner Entscheidung bewusst ist und ob entsprechende Vorkehrungen geplant sind oder nicht. Ausgehend von der momentanen Entwicklung müssen Websitebetreiber in jedem Fall mit starken finanziellen Einbußen rechnen. Davon abgesehen müssen neue Faktoren herausgearbeitet werden, die zukünftig für SEO und für das Generieren von Klicks entscheidend sind.
Wenn das Ranking in den Suchergebnissen nicht mehr so relevant ist, könnte es sein, dass es nun wichtiger denn je ist, die Nutzer an die eigenen Inhalte zu binden, ob nun durch qualitativ besonders hochwertige Inhalte oder durch persönliche Faktoren.
Auch könnten Paywalls eine Möglichkeit sein, die eigenen Inhalte vor den Eingriffen der KI zu schützen. Allerdings kann hierbei nur dann Profit generiert werden, wenn die Nutzer genug Interesse an den Inhalten haben, um Geld dafür zu bezahlen.
Es bleibt offen, ob diese Strategien überhaupt umsetzbar sind und ob sie in der Lage sein können, genug Profit zu generieren, um Unternehmen weiterhin einen Anreiz zu liefern, ihre Websites mit neuen Inhalten zu füllen.

Was unterscheidet Google „AI Overviews“ von ChatGPT?
Nicht zuletzt lohnt sich auch ein Vergleich von Googles „Übersicht mit KI“ mit ähnlichen KI-Tools.
ChatGPT ist heutzutage wohl jedem ein Begriff. In diesem Chatbot können Nutzer einer künstlichen Intelligenz Fragen stellen und Antworten in Text und Bild erhalten. ChatGPT ist auch in der Lage Texte jeder Art zusammenzufassen.
Was also unterscheidet Google „AI Overviews“ von ChatGPT?
Zum einen: die Hemmschwelle.
Bei ChatGPT entscheidest du dich bewusst dafür, mit einer KI zu arbeiten. Du triffst eine Entscheidung für die Bequemlichkeit. Du öffnest die App oder die Website, gibst deine Frage ein und bist dir dabei (hoffentlich) der Risiken bewusst.
Googles „Übersicht mit KI“ überspringt diesen Schritt. Dir wird direkt eine von der künstlichen Intelligenz generierte Antwort angezeigt. Selbstverständlich ist es immer noch deine Entscheidung, ob du diese Zusammenfassung liest oder den (inzwischen sehr langen) Weg zu den Ergebnissen herunterscrollst. Allerdings musst du dich in diesem Fall aktiv dagegen entscheiden, eine KI zu nutzen. Du triffst eine Entscheidung gegen die Bequemlichkeit.
Und Hand aufs Herz…wie viele von uns tun das?
Wer gibt eine Frage bei Google ein, um nicht auf dem schnellsten und leichtesten Weg eine Antwort zu erhalten?
Google „AI Overviews“ senkt die Hemmschwelle, künstliche Intelligenz zu nutzen, extrem.
Diese Tendenz ist bei einem Tool, das Google selbst als „experimentell“ bezeichnet, mehr als bedenklich.
Ein weiterer Unterschied liegt in den Nutzungsmöglichkeiten.
Googles „Übersicht mit KI“ fasst Antworten auf die gegoogelte Frage zusammen. Wenn diese nicht ganz passen und man seine Frage umformulieren will, muss man neu googlen.
Bei ChatGPT kann man dem Chatbot dagegen einfach sagen, was für Kriterien man gern noch einbezogen hätte oder in welche Richtung er die Frage interpretieren soll.
Im Moment ist ChatGPT also nutzerfreundlicher.
Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass Google ihren „AI Overviews“ Dienst noch erweitern wird. Zukünftig könnte es durchaus möglich sein, der KI mit ein paar Klicks Feedback darüber zu geben, wie passend die Ergebnisse sind.
Eine solche Maßnahme würde das Besuchen der Websites für die meisten Nutzer komplett überflüssig machen und die Klickraten noch stärker senken.
Der Vergleich mit ChatGPT zeigt also:
Google „AI Overviews“ hat schon in seiner jetzigen Form eine ganze Menge absehbarer, negativer Folgen, ist allerdings nicht auf diese limitiert.
Die Möglichkeit für zukünftige Features besteht.
Und damit auch die Möglichkeit für noch mehr Risiken.

Fazit: Wo bleibt Wertschätzung & Urheberrecht bei den Google AI Zusammenfassungen?
Wir bei Uniturm.de vertreten die Ansicht, dass Wissensaustausch wichtig ist. Allerdings sind bei diesem die Themen „Urheberrecht“ und „Entlohnung“ nicht zu vernachlässigen.
Bei uns erhalten Studierende Points und Prämien dafür, dass sie ihre Materialien teilen. Niemandem werden seine Materialien einfach weggenommen und es wird auch nicht erwartet, dass ihr den Aufwand, die ihr hier betreibt, umsonst verrichtet.
Doch was bekommen die Menschen, deren Inhalte nun von der künstlichen Intelligenz genutzt werden? Nichts. Schlimmer noch - den Betreibern der Websites wird aktiv geschadet. Es werden nicht nur ohne ihr Einverständnis ihre Inhalte genutzt, sondern auch die Möglichkeit genommen, mit ihren Inhalten Klicks zu generieren. Letztendlich verdient der Bertreiber der KI auf Kosten der anderen.
Die Auswirkungen von Google „AI Overview“ zeigen erneut die Dringlichkeit bezüglich eines geregelten Urheberrechts im Bereich der künstlichen Intelligenz. Immerhin ist Googles Zusammenfassungs-Tool nicht der erste Fall, in dem künstliche Intelligenz das Urheberrecht und damit auch die Arbeit von Menschen untergräbt.
Ob es nun darum geht, dass KI Bilder erstellt und sich dabei an bestehenden Werken von real existierenden Künstlern bedient, ohne dass für diese nachvollziehbar ist, wann welche Teile ihrer Kunst ohne ihr Einverständnis genutzt wurden. Oder ob Synchronsprecher protestieren, weil Unternehmen drohen, KI-generierte Stimmen zu nutzen, die ebenfalls auf real existierende Stimmen und damit auf ein Persönlichkeitsrecht zugreifen.

Künstliche Intelligenz eröffnet viele Möglichkeiten, unseren Alltag bequemer und effizienter zu gestalten. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der rechtliche Rahmen, in dem dies geschieht, allerdings alles andere als ausreichend. Solange dieser nicht gesetzlich geregelt wird, liegt es an jedem einzelnen, künstliche Intelligenz auch kritisch zu betrachten.
Es liegt an jedem einzelnen, zu entscheiden, wann und vor allem wie bewusst er oder sie KI nutzt, z.B. ob die Nutzung von Googles „Übersicht mit KI“ dir nicht vielleicht so viel Zeit spart, dass du die paar Sekunden entbehren könntest, die es kosten würde, einige der Links anzuklicken, aus denen das Wissen generiert wurde, das dir gerade zugutekommt. Oder ob es, wenn du dich wirklich informieren willst, nicht am Ende sogar produktiver wäre, dir ein umfassenderes Bild zu verschaffen und die Informationen im Kontext auf der entsprechenden Website zu lesen, anstatt in Form von KI-generierten Kurzzusammenfassungen.
Wir alle wollen Bequemlichkeit.
Wir alle wollen Zeit sparen.
Doch leider müssen wir uns fragen: Darf meine Bequemlichkeit die Lebensgrundlage anderer Menschen bedrohen?
Bildquellen: Vielen Dank an Bastian Riccardi, cottonbro studio, fauxels, KATRIN BOLOVTSOVA, Markus Spiske, Monoar, Rahman, Sanket Mishra, Tara Winstead, Vojtech Okenka(©pexels) für die Bilder.
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