Hilfe beim BAföG Antrag: Wie gut sind die Onlinedienste?

Hilfe beim BAföG Antrag: Wie gut sind die Onlinedienste?
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung hat für das Jahr 2020 eine Erhöhung der BAföG-Sätze angekündigt. Da auch die Freibeträge der Eltern steigen werden, könnte auch die Zahl der BAföG-Bezieher erstmals seit Jahren wieder zulegen. Bei all diesen guten Nachrichten für Studenten würde dies im Umkehrschluss aber auch bedeuten, dass künftig noch mehr von euch den Papierkrieg eines BAföG Antrages führen werden. Höchste Zeit also, dass wir nach nützlichen Helfern für das Prozedere auf die Suche gehen. Im Netz wurden wir dabei schnell fündig. BAföG online ist mittlerweile ein Thema auf Bundes- und Länderebene, aber auch eines von Drittanbietern.

BAföG online: Wozu überhaupt ein Online-Formular nutzen?


BAföG beantragen kann eine nervenaufreibende Angelegenheit sein, die wegen einer sich verzögernden Bearbeitung sogar zu finanziellen Engpässen bei den Antragsstellern führen kann. Denn wenn bei jedem Bearbeitungsschritt erst einmal Rückfragen seitens des Bearbeiters nötig sind, gehen schon einmal Wochen und Monate ins Land, ehe bei Studenten (wieder) Einnahmen aus dem Fördertopf fließen. Ein Online-Formular kann dabei helfen, potenzielle Fehlerquellen zu minimieren und so die Bearbeitungszeit verkürzen.

„Elektronische Antragsstellung“: Eine Alternative für wenige


Eine Methode, BAföG online zu beantragen, hat der Bund eingerichtet. Auf der Homepage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung könnt ihr euch alle für den Antrag notwendigen Formulare herunterladen oder die sog. „Elektronische Antragsstellung“ auswählen, die seit dem Jahr 2016 verfügbar ist.

Diese hat den entscheidenden Vorteil, dass auch die Übermittlung der Daten über das Internet möglich ist. Das kann selbst ein kostenpflichtiger Onlinedienst nicht leisten, da eure persönlichen Daten nur über die eID-Funktionen eures Personalausweises versendet werden dürfen. eID-Was? Genau, bei dem elektronischen Identitätsnachweis handelt es sich um ein totes Pferd der Bundesregierung. Zwar ist die Funktion seit Juli 2017 bei neu ausgegebenen Ausweisen immer aktiv, sie wird aber von der Bevölkerung nach wie vor kaum genutzt. Ob die „Elektronische Antragsstellung“ es wert ist, damit anzufangen, können wir mangels Erfahrungen bei der Bearbeitung der elektronischen Anträge nicht beantworten.

Baustelle e-BAföG ist Ländersache


Neben des Bundesministeriums haben inzwischen auch die meisten Bundesländer ein Möglichkeit geschaffen, einen elektronischen Antrag einzureichen oder diesen zumindest online auszufüllen. Das sog. e-BAföG stellt in den meisten Fällen jedoch keine echte Vereinfachung dar. In der Regel muss zu den elektronisch versendeten Daten (wo meist das sog. DE-Mail-Verfahren angewandt wird) zusätzlich noch ein vollständiger und unterschriebener Antrag mit allen Anhängen postalisch versendet werden. Somit hat man unterm Strich keine echte Ersparnis. Die Verwendung eines solchen Tools kann sich aber dennoch lohnen, damit beim Ausfüllen nichts vergessen werden kann.

BAföG online in Sachsen-Anhalt
©afbg-sachsen-anhalt.de

BAföG online: Welche Vorteile bieten bezahlte Onlinedienste?


Egal ob klassischer Vordruck auf Papier, Onlinedienst der Länder oder „Elektronische Antragstellung“, alle Varianten teilen sich dasselbe Problem: Beim Ausfüllen des BAföG Antrages seid ihr mit euch und den Formularen allein, so etwas wie eine BAföG Hilfe gibt es nicht. Insbesondere beim Erstantrag, wenn man von dem Prozess noch keine Ahnung hat und zudem den schulischen wie beruflichen Werdegang dokumentieren muss, ist man schnell überfordert. Bezahlte Drittanbieter für BAföG online wollen hier ansetzen und ihren Kunden nützliche Tipps an die Hand geben. So erhält man bei einem Anbieter zum Beispiel schon eine Checkliste mit eventuell notwendigen Anlagen an die Hand, ehe das eigentliche Ausfüllen überhaupt losgeht.

Wie schon beim e-BAföG der Länder spielt der Antragsassistent die Vorteile des typischen Online-Formulars voll aus: Habt ihr eine Pflichtangabe vergessen, wird euch an entsprechender Stelle ein Hinweis angezeigt. Auf die Art könnt ihr nicht versehentlich eine Information weglassen, weil ihr in der Zeile verrutscht seid oder sie beim ersten lesen schlichtweg nicht gesehen habt. Dies mag keine neue Erfindung sein, vereinfacht aber die Arbeit des Sachbearbeiters und erspart euch aber unter Umständen lästige Rückfragen.

Manche Anbieter verraten euch auch direkt, ob sich euer Aufwand lohnt. Ein integrierter BAföG-Rechner ist nämlich bei einigen Diensten mit an Bord. Es sei aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Angaben rein rechnerisch ermittelt und daher ohne Gewähr sind.

Praktisch: Die Checkliste zeigt euch schon vorab, welche Unterlagen ihr für euren BAföG Antrag braucht.
StudierenPlus Checkliste
©StudierenPlus.de

BAföG online: Welche Anbieter gibt es?


Wenn du in Betracht ziehst, einen Onlinedienst für deinen BAföG-Antrag zu nutzen, könntest du dich an folgende Anbieter wenden:

StudierenPlus.de


Auf StudierenPlus.de findet ihr nach der Einrichtung eures Nutzerkontos einen klassischen Online-Assistenten vor. Habt ihr alle Punkte auf der Unterlagen-Checkliste erfüllt, hangelt ihr euch durch die einzelnen Formulare für persönliche Angaben, Wohnung, Finanzen, etc. Neben seinem Assistenten bieten die Berliner auch noch einige Serviceleistungen, zum Beispiel den Plausibilitätscheck deiner Unterlagen oder Musterschreiben für Zusatzanträge. Sollte euer BAföG Antrag wider erwarten abgelehnt werden, bekommt ihr euer Geld zurück.

meinBafög


Eine Alternative zu StudierenPlus.de ist meinBafög. Auch hier geschieht das Ausfüllen eures Antrages durch einen Assistenten. Einen Unterschied gibt es im Aufbau: Anstatt euch wie bei StudierenPlus.de durch ganze Formulare durchzuklicken, stellt euch der Dienst eine Frage nach der anderen. Im Grunde funktionieren beide Methoden - welche ihr für die bessere haltet, bleibt euch überlassen.

Wird mein Online-Antrag schneller bearbeitet?


Die korrekteste Antwort auf die obenstehende Frage muss wohl lauten: Jein. Auch wenn ihr eine BAföG Hilfe in Form eines Onlineformulars genutzt habt, egal ob kostenpflichtig oder kostenlos, müsst ihr den Antrag „offline“ – soll heißen postalisch – einreichen, damit er bearbeitet werden kann. Vom zuständigen Studentenwerk erhält er dann keine Bevorzugung. Schneller oder eher bearbeitet wird der Antrag deshalb nicht.

Die Nutzung eines Online-Tools kann euch jedoch im Nachgang wertvolle Zeit sparen, wenn es eben nicht durch fehlende Angaben zu Verzögerungen kommt.

Fazit
BAföG online erfindet das Rad keinesfalls neu. Auch wird euch die Zuhilfenahme eines Online-Assistenten für den BAföG Antrag nicht ans obere Ende des „zu bearbeiten“-Stapels des Sachbearbeiters führen. Ein vollständiger und fehlerfreier Antrag könnte demjenigen allerdings ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern und euch den einen oder anderen lästigen Brief vom Studentenwerk ersparen, ehe dann der finale BAföG-Bescheid bei euch eintrifft.

So gesehen kann die Nutzung einer BAföG Hilfe also sehr wohl sinnvoll sein.

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