Benimmregeln im Uni-Alltag: der Uni-Knigge

Benimmregeln im Uni-Alltag: der Uni-Knigge
Die Benimmregeln oder auch der Knigge für den Restaurantbesuch oder für den Besuch bei den Schwiegereltern kennt jeder: Erst die Frauen begrüßen, lieber erst einmal siezen und das Bier bleibt vorsichtshalber unberührt… zumindest bis dein Gegenüber dir die Erlaubnis gibt. Wenn dann trotzdem alles eskaliert, trifft dich zumindest nicht die komplette Schuld. Aber wie ist das an der Hochschule, was ist zum Beispiel der richtige Umgang mit dem Professor?

Im Uni-Alltag sind die Benimmregeln zwar auch jederzeit präsent, jedoch etwas lockerer. Wer seine Kommilitonen siezt, erntet neben komischen Blicken auch den Zorn des Gegenüber - „Seh ich etwa aus wie 40?!“. Bei Tutoren allerdings teilt sich die Meinung der im-Forum-nach-Antworten-suchenden.

Einige tendieren eher auf die Gesetze des Knigge, der den sogenannten Rang als Kriterium sieht und siezen die Tutoren, auch wenn sie nur wenig älter sind. Andere sehen das unkomplizierter und duzen alles, was keinen Professor im Titel hat. Aber was ist der richtige Umgang mit dem Professor und was ist dann mit Doktoren?

Um nicht noch mehr Verzweiflung zu stiften, greifen wir das Thema mal auf und präsentieren euch:

Uniturms Uni Knigge Banner

Von dem Umgang unter Studierenden


Der Uni-Knigge sagt: Nimm Rücksicht auf die anderen! Sei es in der Mensa, in der du dein Rucksack ganz in „Deutscher-Touri“-Manier auf den Stuhl setzt, um dir den besten Platz zu reservieren oder in der Vorlesung, in der du den neuesten Tratsch ganz ausführlich und dringend mit deinem Besti ausdiskutieren musst. Merke: Solche Dinge sind nervig und können dich schnell unbeliebt machen.

Ein „Du“ unter Studenten erleichtert das Studium und das Drum-Herum. Es ist unkomplizierter, lockerer und schafft eine angenehme Atmosphäre. Wir fühlen uns wie Gleichgesinnte… sind wir letztendlich auch. Bei E-Mails kann deswegen auf das bekannte „Hallo…“ zurückgegriffen werden.

Über den Umgang mit Habilitanden


Bei Habilitanden, Promovierenden und andere Anwärtern solltest du gemäß dem Alter entscheiden. Jedoch ist es empfehlenswert, bei der Ansprache die höflichere Form zu wählen. Hier wird laut dem Uni-Knigge gemäß dem Status entschieden, auch wenn die Person diesen noch nicht erhalten hat.

Der Uni-Knigge: Der richtige Umgang mit dem Professor und seiner Vorlesung


Sie sind die heimlichen Könige der Hochschule - verscherzt du es dir mit ihnen, hast du verloren. Zumindest wenn sie dein Gesicht kennen und du noch Prüfungen offen hast. Bei Dozenten sollte man schon bei der Ansprache Vorsicht walten lassen. In diesem Fall ist es am sichersten, in E-Mails den Gegenüber immer mit einem „Sehr geehrte/r“ und seinem höchsten Grad anzusprechen. Gleiches gilt im persönlichen Gespräch, hier solltest du das „sehr geehrte/r“ jedoch weglassen.

Spätestens in der Uni wird es Zeit für eine seriöse E-Mail. Adressen wie „schnuckimucki94@web.de“ sind für den Schriftverkehr innerhalb der Hochschule nicht zu gebrauchen. Von der Hochschule gibt es mit der Immatrikulation meist eine Mail-Adresse dazu. Diese solltest du allerdings auch regelmäßig kontrollieren, denn wenn Profs bezüglich deiner Abgabe Fragen haben und du nichts antwortest, machst du dir nur selbst das Leben schwer. Hierauf sollte man also achten, soll der richtige Umgang mit dem Professor gewahrt werden.

Stellt sich der Dozent dir gegenüber mit seinem Vornamen vor, kannst du davon ausgehen, dass er das mit der Ansprache etwas lockerer sieht. Wenn dir das unangenehm ist, kannst du das Angebot des „Du“ auch ablehnen. Das „Du“ sollte jedoch nicht fälschlicherweise als Freundschaftsanfrage verstanden werden.

Und weil wir gleich bei dem Thema sind: auch wenn du dich noch so verbunden mit deinem Dozenten fühlst, stelle auf keinen Fall eine Freundschafts-Anfrage bei Facebook. In Bezug auf das Thema "Der richtige Umgang mit dem Professor" ist das ein No-Go. Hier sollte strikt zwischen Beruflichem/Studium und Privatem getrennt werden. Wer auf beruflicher Basis an den aktuellen Gedanken des Profs teilnehmen möchte, kann auf Twitter ausweichen.

Zu spät in der Vorlesung erscheinen stellt übrigens auch einen großen Fauxpas dar. Wenn du schon zu spät in die Vorlesung traben musst, weil sich das Tanzen im Club etwas ausgedehnt hat, dann bitte leise.
Gerade im Sommer wird aus dem Audimax gern eine kleine Sauna und Gerüche entwickeln ein wunderschönes Bouquet. Wenn du vom Sport kommst, solltest du deswegen lieber Wechselklamotten dabei haben. Im Notfall kannst du auch auf die Deo-Dusche zurückgreifen, um nicht deine Kommilitonen oder Profs zu verletzen.

Tipps: Im Grunde genommen, kannst du nichts falsch machen, wenn du immer höflich bleibst, nicht zu forsch bist und im Zweifelsfall dein Gegenüber mit Sie ansprichst. Der richtige Umgang mit dem Professor ist schnell gelernt. Legst du nun noch in E-Mails eine schöne Form mit guter Rechtschreibung an den Tag, sollten die meisten Profs/Studenten wohl keine Probleme damit haben und sich nicht negativ an dich erinnern müssen. Bei Schriftverkehr in der Uni macht es zudem einen guten Eindruck, immer deinen Studiengang mit Matrikel in die Signatur zu setzen. So sind alle notwendigen Daten schon einmal vorhanden und es muss nicht ewig kommuniziert werden.

Kommili... was? Hier geht's zum Uni-ABC für die Unwissenden von euch!
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