Motivationsschreiben für Studium und Bewerbung – was gehört rein?

Motivationsschreiben für Studium und Bewerbung – was gehört rein?
Ein Motivationsschreiben für Studium und Bewerbung ist eine Herausforderung. Jeder hat zwar schon einmal eine Bewerbung abgeschickt und sei es „nur“ für ein Praktikum während des Studiums. Dazu gehören Referenzen, Arbeitsproben, Zeugnisse, der Lebenslauf und das Anschreiben und/oder das Motivationsschreiben.

Mit dem Motivationsschreiben tun sich klassischerweise viele schwer, weil es am meisten Kreativität erfordert. Man möchte sich vom Rest abheben, man möchte nichts Falsches schreiben und man möchte dem Personaler (oder der Hochschule) im Gedächtnis bleiben. Wir zeigen dir, wie du ein Motivationsschreiben verfasst, das aus der Masse heraussticht.

Was ist ein Motivationsschreiben?


Ganz wichtig ist erst einmal zu unterscheiden: Ein Anschreiben ist nicht zwangsläufig mit einem Motivationsschreiben gleichzusetzen!

Viele Unternehmen verlangen mittlerweile zusätzlich zum Anschreiben ein Motivationsschreiben.

Wer seine Wahl für ein Masterstudium begründet oder sich für ein Stipendium bewirbt, sollte umgekehrt kein klassisches Bewerbungsschreiben verfassen.

Das Motivationsschreiben umfasst im Durchschnitt 500 Wörter und ist dementsprechend detaillierter.

Im Folgenden sollen die drei Arten trotzdem „zusammen“ erläutert werden, denn im Kern gilt: generell legt ihr dar, warum ihr einen Job, ein Stipendium oder einen Studienplatz haben wollt und warum gerade ihr der oder die Richtige dafür seid.

Formale Anforderungen an das Motivationsschreiben


Für das Motivationsschreiben gilt das gleiche wie für eine Hausarbeit: Die richtige Form ist die halbe Miete.

Anrede, Einleitung, Hauptteil, Schluss, Grußformel und Unterschrift gehören immer mit dazu. Richtige Rechtschreibung und Grammatik sind die Grundlage.

Man würde denken, dass man das nicht extra erwähnen muss, aber jede vierte Bewerbung auf einen Masterplatz fällt wegen mangelnder Rechtschreibung durch. Ein Flüchtigkeitsfehler ist nicht niedlich, sondern ärgerlich, weil er vermeidbar ist.

Lest euch durch, was ihr geschrieben habt! Baut Absätze ein (ein langer Textblock ist unangenehm zu lesen) und wählt eine gut lesbare Schriftart (in vernünftiger Größe!).

Keine Worthülsen, keine Textvorschläge aus dem Internet für das Motivationsschreiben


Sehr geehrte Frau Müller, hiermit bewerbe ich mich für den Master XY.“

Das ist per se nicht falsch, aber ungefähr so kreativ wie Müsli zum Frühstück. Gerade bei beliebten Masterangeboten im Bauingenieurwesen oder für Jobs für Wirtschaftswissenschaftler gehen eine ganze Menge Bewerbungen ein.

Wer da schon so nüchtern einsteigt, der hat schlechte Karten, dass die eigene Bewerbung überhaupt bis zum Ende gelesen wird. Jetzt hättet ihr wahrscheinlich gern die Musterlösung, die euch sicher in den Job bringt. Da müssen wir euch leider enttäuschen und glaubt auch keinem Internetangebot, dass das verspricht.

Fakt ist nämlich: Personaler surfen auch im Internet und kennen die Ratgeber, die es da draußen für Bewerbungen gibt. Vermeidet Floskeln und Vorlagen, in die ihr nur Namen und Arbeitgeber eintragen müsst. Damit werdet ihr keinen Erfolg haben.

Ein Beispiel:

Ich bin flexibel, fleißig und stressresistent. Außerdem verfüge ich über Kommunikationsstärke und Kreativität.“

Das mag alles stimmen und das steht auch in vielen Jobbeschreibungen. Aber wenn es schon drin steht, dann wird es vorausgesetzt. Außerdem behauptet man es nur, kann es aber im Anschreiben schlecht nachweisen.

Versucht, euer Schreiben so gut es geht zu individualisieren. Auch in der Ansprache des Arbeitgebers: Unternehmen merken in der Regel recht schnell, wer sich wirklich mit einem auseinandergesetzt hat und wer nur 10-mal die gleiche Bewerbung mit unterschiedlicher Anrede verschickt hat.

Welche Infos gehören in ein Motivationsschreiben?


Das Motivationsschreiben besteht letztlich aus drei Säulen:

Was will ich?

Was kann ich?

Warum möchte ich gerade zu dieser Firma/Hochschule oder warum bin ich der Richtige für das Stipendium?

Im Vorstellungsgespräch kommt gern die Frage: „Wo kommen Sie her und wo möchten Sie hin?“ Das kann man im Motivationsschreiben bereits andeuten, indem man erläutert, wie der eigene Karriereplan aussieht, welche Berufsziele man hat.

Legt dar, was ihr bisher gemacht habt. Welche Schwerpunkte hatte der Bachelorstudiengang, die für die Stelle oder den Master relevant sind? Welche Praktika habe ich absolviert? Über welches Fachwissen verfüge ich?

Zudem solltet ihr erklären, was euch gerade an dieser Firma reizt, warum gerade dieser Masterstudiengang der optimale nächste Schritt ist. Dabei muss man nicht in Lobhudeleien verfallen. Erklärt ehrlich, warum es für euch mehr als nur eine Option ist.

Ehrlichkeit ist ein gutes Stichwort. „Wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein.“ Benennt nicht nur eure Stärken, sondern steht zu euren Schwächen, ohne euer Herz auszuschütten. Am Ende des Tages geht es immer noch darum, jemanden von euch zu überzeugen.

Ein Tipp zum Schluss: Zitate großer Denker sind etwas Feines in der Facebook-Timeline, aber verzichtet im Motivationsschreiben darauf. Nicht Albert Einstein bewirbt sich, sondern ihr. Ein Zitat zu verwenden mag kreativ wirken, deutet aber im Gegenteil eher an, dass ihr selbst nicht in der Lage seid, eure Gedanken in Worte zu fassen.

Bildquelle: Vielen Dank an eocs für das Bild (eocs/www.sxc.hu)

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