Grüne Geldanlagen: 4 Wege, um nachhaltig zu investieren

Grüne Geldanlagen: 4 Wege, um nachhaltig zu investieren
Früher wussten nur die wenigstens, was sich hinter den verschlossenen Türen der Banken abspielt. Heute steht fest: Die meisten Banken wirtschaften mit dem Geld ihrer Kunden und vergeben Kredite an Unternehmen, die wenig oder nur kaum auf ökologische und ethische Standards setzen. Gleichermaßen versuchen große Aktiengesellschaften mithilfe von Umsatzrekorden, neue Aktionäre zu gewinnen. Die Folge sind karge Arbeitsbedingungen, schlechte Bezahlung der Mitarbeiter und zu hohe Ökobilanzen.

Auch wenn Studenten nicht bekannt dafür sind, viel Geld beiseite zu legen, könnt ihr bereits mit wenigen Mitteln etwas Gutes tun. Bereits ein Kontowechsel kann bewirken, dass nachhaltige Projekte unterstützt werden. Ebenfalls sind Geldanlagen immer etwas Langfristiges. Wenn ihr jetzt kleine Beträge in nachhaltige Unternehmen, Öko-Fonds oder Öko-ETFs investiert, wird sich das in Zukunft auszahlen.

Wie kann ich also grün bzw. nachhaltig Geld anlegen? Kurze Antwort: mit grünen Fonds, ETFs & nachhaltigen Banken.

Was ist eine grüne Geldanlage?


Ist die Rede von grüner oder auch nachhaltiger Geldanlage sind in erster Linie Anlagemöglichkeiten gemeint, die sozialen, ökologischen und ethischen Standards folgen.

Was nun mit grüner Geldanlage gemeint ist, ist Auslegungssache. Jede Bank und jedes Unternehmen folgt zumeist unterschiedlichen Standards. Die eine Bank verzichtet auf Investitionen in die Waffenindustrie, investieren aber wiederum in andere ethisch und ökologisch bedenkliche Bereiche. Genauso kann die Investition in Aktien oder Fonds trügerisch sein. Man sollte genau darauf achten, in welche Anlage man investiert und welche Strategie verfolgt wird.

Nachhaltige Geldanlage: Kompromisse eingehen und eigene Ziele verfolgen


Banken oder Unternehmen, die zu 100% nachhaltig arbeiten, gibt es wenige. Vorreiter wie die Ethik Bank oder auch die GLS Bank tauchen in vielen nachhaltigen Kontovergleichen weit oben auf und bieten sich als Alltagskonto sowie Geldanlage an. Nachhaltige Banken verwenden das Geld ihrer Kunden für ethisch-ökologische Projekte. Besitzt man bei einer solchen Bank auch noch ein Depot und investiert in grüne ETFs oder Fonds, dann hat man das bestmögliche getan, wenn man wirklich grün anlegen möchte.

ethische nachhaltige Banken

Tipp: Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit kommt auch bei den Großbanken an. Über die Kampagne #geldverbesserer wirbt die DKB mit ihrem Engagement für Ökologie, Bildung, Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

Ohne Gewinnorientierung ist die Marge der nachhaltigen Banken sehr gering. Aus diesem Grund zahlt man als Endverbraucher höhere Gebühren. Kontoführungs-/ Depotführungsgebühren sind die Regel. Darüber hinaus werden teilweise auch Gebühren für Überweisungen etc. erhoben.

An dieser Stelle muss man vor allem als Student oder Geringverdiener abwägen und sich fragen: Was ist mir wichtig bei einer grünen Geldanlage? Kann ich hohe Gebühren für mehr Nachhaltigkeit in Kauf nehmen? Welche Anlageform ist die Richtige für mich? Was liegt in meinen Möglichkeiten?

Da grüne Geldanlagen selbst sehr unterschiedlich interpretiert werden, sollte man sich vorab mit den genannten Fragen auseinandersetzen. Die beliebtesten Formen sein Geld anzulegen sind derzeit das Tagesgeldkonto sowie Wertpapiere wie ETFs, Aktien oder Fonds. Auf was zu achten ist, wenn man bei diesen Geldanlagen nachhaltig investieren möchte, erklären wir euch jetzt.

Was habe ich für Möglichkeiten, um grün zu investieren?


1. Tagesgeldkonto


• hohe Sicherheit
• hohe Verfügbarkeit
• herkömmliche Zinsen
• Nachhaltigkeitsansprüche der Bank entscheidend

Das Tagesgeldkonto ist ein Konto, welches nur zum Sparen geeignet ist. Man erhält Zinsen auf das Guthaben bei voller Verfügbarkeit. Die Zinsen bewegen sich zwischen 0 – 1% im Jahr. Ein Tagesgeldkonto wird von einer Bank ausgegeben und gilt als sichere Geldanlage. Mit dem Guthaben wirtschaftet die Bank und erzielt Gewinne. Ein Tagesgeldkonto kann dann eine grüne Geldanlage sein, wenn die Bank nachhaltig arbeitet.

2. Festgeldkonto


• hohe Sicherheit
• geringe Verfügbarkeit
• höhere Zinsen
• Nachhaltigkeitsansprüche der Bank entscheidend


Über ein Festgeldkonto legt man eine bestimmte Summe Geld für einen festgelegten Zeitraum bei einer Bank an. Das bedeutet, dass man über den gesetzten Zeitraum nicht auf sein Geld verfügen kann. Aufgrund der geringeren Verfügbarkeit sind die Zinsen bei langen Anlagezeiträumen um einiges höher als beim Tagesgeldkonto. Hier sprechen wir von Zinsen bis zu 2% im Jahr. Mindestlaufzeiten liegen bei 6 Monaten bis 10 Jahren.

Vergleichsweise hohe Zinsen bei entsprechenden ethisch-ökologischen Standards bietet derzeit die APS Bank auf Zinspilot.

grüne Geldanlage Zinspilot
Vielen Dank an Zinspilot.de für das Bild.

3. Grüne ETFs oder Fonds


• höheres Risiko
• geringe Verfügbarkeit (langer Anlagehorizont)
• hohe Renditen möglich
• Auslegung des Fonds oder ETFs entscheidet über die Nachhaltigkeit


Die zweite Möglichkeit, sein Geld in nachhaltige Projekte zu investieren, ist die Investition in nachhaltige ETF oder Fonds.

Viele an der Börse gelistete Unternehmen setzen zunehmend auf Nachhaltigkeit. Spezielle Fonds richten sich nach Anlagestrategien, die nur festgelegten ökologischen und ethischen Standards folgen. Die meisten Fonds oder ETFs der Kategorie "Nachhaltigkeit/Ökologie" stehen normalen Wertpapieren in nichts nach und können sogar höhere Rendite erwirtschaften als vergleichbare Aktientitel. Aufgrund der Kursschwankungen auf dem Aktienmarkt besteht hier ein erhöhtes Verlustrisiko. Gleichzeitig sind die möglichen Gewinne am größten.

Für Anleger, die darauf achten, welche Unternehmen in den jeweiligen Fonds enthalten sind, sollten unbedingt die Anlagestrategien durchlesen. Dort wird genau erklärt, welche Unternehmen in die engere Auswahl kommen. Es kann durchaus sein, dass nicht minder gewinnorientierte Unternehmen wie Microsoft, Samsung oder Siemens in Öko-Fonds oder ETFs auftauchen. Hier ist erneut Kompromissbereitschaft gefragt.

Ein Fonds, der als derzeit bester Öko-Fonds betrachtet wird, ist der LGT Sustainable Equity Fund Global (WKN: A0YF5E).

Die kostengünstigere Öko-ETF Alternative wäre zum Beispiel der iShares Dow Jones Global Sustainability Screened UCITS ETF (WKN: A1H7ZT).

Wer selbst noch keine Rücklagen besitzt und mit kleinem Kapital in den Aktienmarkt einsteigen möchte, dem empfiehlt es sich besonders als Student einen Sparplan einzurichten.

3.1 Peaks App: Mit Kleingeld für eine bessere Welt?


Jedes mal, wenn du mit deinem Konto einen Bezahlvorgang abschließt, rundet Peaks den Betrag auf und legt diesen Betrag in Indexfonds an. Ähnlich wie bei einem Wertpapiersparplan wird in regelmäßigen Abständen euer "Kleingeld" angelegt. Der Grund, der Peaks als grüne Geldanlage qualifiziert: Die Indexfonds sind auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Über Peaks investiert man automatisch passiv nach SRI (Social Responsible Investing) ETFs und Anleihen. Je nach Risikoklasse liegt der Fokus mehr auf ETFs oder Anleihen. Wenn ihr sowieso Probleme mit dem Sparen habt, ist Peaks einen Blick wert, da ihr somit fast unbemerkt immer einen kleinen Teil eures Geldes zurücklegt.

Peaks wird ausschließlich über die Peaks App verwaltet. Ihr könnt die App kostenlos im Google Play Store oder Apple Store herunterladen.




4. In grüne Einzelaktien investieren


• höchstes Risiko
• geringe Verfügbarkeit (langer Anlagehorizont)
• höchste Rendite
• Nachhaltigkeit abhängig vom Unternehmen (Engagement, Arbeitsbedingungen, wirtschaftliche Interessen)


Fonds und ETFs enthalten immer viele Wertpapiere. Abhängig von der Streuung mehrere Tausende. Da kann es schon passieren, dass die eigentliche Intention nachhaltige Unternehmen zu unterstützen, nicht ganz erfüllt wird. Gibt es ein Unternehmen, das einem besonders am Herzen liegt, weil es sich für Nachhaltigkeit einsetzt, kann man auch direkt in diese investieren. Hier ist das Verlustrisiko am größten, da man darauf vertrauen muss, dass das Unternehmen auch in Zukunft profitabel arbeiten wird.

Demgegenüber ist die Investition in Einzelaktien generell am profitabelsten, wenn alles gut läuft. Um diese Variante als grüne Geldanlage zu nutzen, empfiehlt sich ein gewisses Grundkapital und Kenntnisse über den Aktienmarkt.
Für nachhaltig befundene Aktienunternehmen sind z. B.:

• Henkel (Konsumgüter)
• SunPower (Solarzellen)
• Siemens (Technologie)
• Intel (Software-/Technologie)


Was ist mit direkten Beteiligungen an Windparks, Waldprojekten o. Ä.?


Ausschreibungen von privaten Bauprojekten, die mit sicheren Renditen werben, sind mit Skepsis gegenüber zu treten. In der Vergangenheit sind so einige Anleger auf unseriöse Angebote hereingefallen. Ein Tagesgeldkonto in Kombination mit einem Depot, ist eine bewährte Methode, um sein Geld effektiv anzulegen.

Fazit: Grüne Geldanlagen sind Auslegungssache

Wer zu 100% nachhaltig bzw. grün Geld anlegen will, der muss viele Faktoren beachten. Doch auch selbst der kleinste Schritt hilft: Wer lediglich sein Geld parken möchte, der lässt es auf einem Tagesgeldkonto liegen. Die ASP Bank bei Zinspilot bietet sich dafür hervorragend an. Für Aktienanleger reicht es schon, wenn man einen guten Öko-Fonds oder Öko-ETF mit ins Portfolio nimmt. Für alle, die noch mehr tun wollen, empfiehlt sich der Wechsel zu einer Bank wie die Ethik Bank, worüber man gleichzeitig ein Tagesgeldkonto und Depot eröffnet. Damit zahlt man zwar deutlich mehr Gebühren, man kann sich aber sicher sein, dass das Geld an die Richtigen geht und man zumindest für den Moment das Beste getan hat.

Vielen Dank an Mizianitka/pixabay.com für das Titelbild.

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