Wie erstelle ich meinen Uni Stundenplan?

Wie erstelle ich meinen Uni Stundenplan?
Wie erstellt man eigentlich den ersten Stundenplan für das Studium? In der Schule war es noch einfach: Man kam früh an, ging nachmittags nach Hause und die Stunden dazwischen waren vorgegeben, vielleicht abgesehen vom einen oder anderen Wahlfach.

Im Studium ist das anders. Da geht es um selbständiges Lernen und gleich zu Beginn um die selbstständige Zusammenstellung des Stundenplans. Und das ist oft gar nicht mal so einfach. Ein Uni Stundenplan erstellt sich nicht von alleine. Dir ist ausgenommen von den in der Studienordnung angegebenen, im Laufe des Studiums zu absolvierenden Seminaren und Vorlesungen nichts Konkretes vorgegeben. Was gilt es also beim Stundenplan im Studium zu beachten? Wie erstelle ich meinen ersten Uni Stundenplan?

Einen Uni Stundenplan erstellen: die Basics zur Vorbereitung: Welche Seminare und Vorlesungen muss ich besuchen?


Klare Empfehlung: besuche die Einführungs- und Willkommensveranstaltungen! Die sind speziell dafür da, Erstsemestern wie dir die Unsicherheit zu nehmen. In den Einführungsveranstaltungen erfährst du, wie der Start ins Studium optimal verläuft und was sich im Vergleich zur Schule ändert. Hier wird dir zwar auch kein fertiger Stundenplan erstellt, aber zumindest erklärt, worauf du dabei achten solltest.

Die Hauptorientierungspunkte sind die Studien- und Prüfungsordnung und das Vorlesungsverzeichnis. In ersterer findest du die Module, die du im Studium absolvieren musst samt Beschreibung, welche und wie viele Veranstaltungen sie umfassen. Das Vorlesungsverzeichnis sagt dir, welche Veranstaltungen in diesem Semester angeboten werden, inkl. Orte, Zeiten, Dozenten. Lies also Prüfungsordnung und Vorlesungsverzeichnis zu Beginn gründlich durch.

Pflichtveranstaltungen: Im Vorlesungsverzeichnis findest du sogenannte Pflichtveranstaltungen. Diese Fächer müsst du im Rahmen deines Studiums absolvieren. Es handelt sich meist um Veranstaltungen, die einen guten Überblick über das jeweilige Fach bieten.

Wahlpflichtveranstaltungen: Neben Pflichtveranstaltungen findest du eine Reihe von Wahlpflichtfächern. Die Studien- und Prüfungsordnung gibt vor, wie viele Wahlpflichtfächer du während deines Studiums absolvieren musst. Bevor du dir also deinen Uni Stundenplan erstellst, solltest du dich darüber informieren, wie viele Wahlpflichtveranstaltungen du besuchen solltest und welche Punktezahl du in den Studienfächern benötigst. Wie frei du bei der Wahl der Lehrveranstaltungen bist, ist allerdings von Studiengang zu Studiengang unterschiedlich.

Oft setzt sich ein Modul aus einer Vorlesung und einem Seminar oder einer Übung zusammen. Während in der Vorlesung 150 Studenten kein Problem sind, wäre ein Seminar mit so vielen Teilnehmern doch recht überfüllt. Darum gibt es in der Regel mehrere Seminarangebote, aus denen du dir eines aussuchst. Dabei kommt es vor allem darauf an, welche Themen dich besonders ansprechen. Wer bereits weiß, was er nach dem Studium beruflich machen möchte, kann seine Wahlpflichtfächer und Seminarthemen auch danach ausrichten. Außerdem hast du auch noch Wahl- und Wahlpflichtkurse und da ist es dir allein überlassen, was du auswählst.

Studentin verzweifelt Erstsemester

Die zeitliche Planung


Bevor du deinen Uni Stundenplan erstellst, solltest du dich fragen, zu welcher Uhrzeit du eigentlich besonders leistungsfähig bist. Der Uni Stundenplan hat nämlich den tollen Vorteil, dass du selbst entscheiden kannst, wann du in der Hochschule sitzen möchtest. Bist du der frühe Vogel der 08:00 Uhr fit und motiviert im Seminar sitzen kann oder läuft dein Hirn erst zur Mittagsstunde auf Hochtouren? Hast du lieber Freitag Wochenende und packst dir dafür den Dienstag voll?

Wenn du dir zum ersten Mal einen Uni Stundenplan erstellst, solltest du deine Woche nicht zu voll packen. Erstsemester bürden sich gern zu viel auf, weil sie denken, dass 40 Stunden in der Schule das Gleiche sind wie 40 Stunden im Studium. Wie aber wohl jeder Professor schon einmal zur versammelten Studentenschaft gesagt hat: „Studium heißt Selbststudium!“ Du musst immer einplanen, dass ein Seminar über zwei Semesterwochenstunden (SWS, jeweils 45 Minuten) mindestens die gleiche Zeit an Vor- und Nachbereitung braucht.

Diese Zeit ist übrigens auch in den offiziellen Workload, also Zeitaufwand des Semesters eingerechnet. Gerade im ersten Semester solltest du es ruhig angehen lassen, um erst einmal ins Studium reinzukommen. Im zweiten oder dritten Semester kannst du immer noch aufstocken. Im Schnitt 20 SWS sind vollkommen ausreichend, gerade, wenn man nebenbei vielleicht noch einen Studentenjob hat.

Die Veranstaltungen auswählen


Im Bachelor ist der Studienablauf, jedenfalls in groben Zügen, weitgehend vorgegeben. In den ersten Semestern sind die Einführungsveranstaltungen dran, die du auch so früh wie möglich belegen solltest. Einführung in die BWL nützt dem Studenten im fünften Semester logischerweise herzlich wenig. Diese Einführungsveranstaltungen solltest du auf die ersten Semester sinnvoll verteilen.

Zudem solltest du Pflichtveranstaltungen vor Wahlpflichtveranstaltungen besuchen. Häufig bauen Wahlpflichtfächer auf Pflichtveranstaltungen auf. Überlege auch was dir in deinem Studium wichtiger ist: Die Vertiefung eines bestimmten Themengebietes oder ein großes Basiswissen über viele verschiedene Themenbereiche.

Bedenke, dass interessante Kurse bereits voll sein könnten. In einem Nachrückverfahren kannst du dir nachträglich einen Platz in deiner Lieblingsveranstaltung sichern. Nicht alle Studierende deines Studienganges, die sich zu einem Modul angemeldet haben, werden die Veranstaltung wirklich besuchen. So werden Plätze für diejenigen frei, die bisher keinen Platz im Studienkurs bekommen haben. Verlasse dich allerdings nicht allein darauf. Suche dir alternative Kurse, die dich noch interessieren könnten. Und selbst ein langweiliges Thema kann mit dem richtigen Dozenten richtig spannend werden.

Tipp: Erkundige dich im Verlaufe deines Studiums nach den Angeboten deiner Hochschule. Ob Englisch Sprachkurs oder Improvisationstanz, im Studium bietet sich für dich die Möglichkeit, solche Kurse kostenlos nutzen zu können.

Die Veranstaltungen anmelden und deinen Uni Stundenplan erstellen


Für die Veranstaltungen musst du dich anmelden, das läuft bei fast allen Hochschulen mittlerweile via Online-Tool. Eine genaue Anleitung zur Anmeldung der Veranstaltungen findet sich meistens im Vorlesungsverzeichnis. Bevor du dich aber für deine Wunschfächer anmeldest, solltest du prüfen, ob sich Veranstaltungen überschneiden. Sollten sich Pflichtveranstaltungen überschneiden, kannst du nachschauen, ob die Lehrveranstaltungen im nächsten oder übernächsten Semester erneut angeboten werden.

Notiere dir deine angemeldeten Lehrveranstaltungen nachdem du deinen Uni Stundenplan erstellt hast. Erstsemester sollten sich auch die Raumnamen aufschreiben. Einen Raumplan findest du auf der Website deiner Universität. So kannst du zuhause bereits prüfen, welche Veranstaltungen auf welchen Campus stattfinden.

Seminar Hochschule anmelden

Tipp: Schnuppere zu Beginn des Semesters in alle belegten Kurse hinein, ehe du dich für einen entscheidest. So kannst du einschätzen, mit welchen Dozenten du gut oder auch gar nicht zurechtkommst und ob überfüllte oder schwach besuchte Seminare trotz interessantem Thema deiner Vorstellung entsprechen.

Kostenlose Vorlage Stundenplan für das Studium


Auf der unten stehenden Grafik siehst du, wie ein Stundenplan im Studium aussehen könnte. Die wichtigsten Infos, die mit rein gehören, sind neben dem Namen der Veranstaltung auch der Ort, der Dozent und die Art der Veranstaltung (Vorlesung, Seminar, Tutorium etc.).

Vorlage Uni Stundenplan erstellen

Hier kannst du kostenlos die Stundenplan Vorlage für das Studium downloaden.

10:00 – 12:00 steht eigentlich für 10:15 – 11:45. Von der akademischen Viertelstunde hast du ja sicherlich schon gehört, außerdem braucht man ja i. d. R. auch etwas Zeit, um von einem Ort zum nächsten zu kommen.

Noch ein Tipp zum Schluss: Wenn du deinen Uni Stundenplan erstellst, solltest du auch deinen langfristigen Plan im Auge zu behalten. Es ist unbedingt zu empfehlen, die nötigen Module so über das Bachelorstudium zu verteilen, dass du dir zwar einerseits nicht zu viel aufbürdest, dass du aber andererseits versuchst, die meisten Veranstaltungen bereits vor dem letzten Semester zu absolvieren. Denn dann steht die Bachelorarbeit an und für die brauchst du Zeit. Wenn du dann nebenher noch 20, 25 SWS buckeln musst, dann artet das Abschlusssemester schnell in Stress aus.

Ein sogenannter Studienverlaufsplan unterstützt dich dabei, die Orientierung während deines Studiums nicht zu verlieren und deine Ziele langfristig im Auge zu behalten. Führe einfach zu Beginn deines Studiums alle Ziele und großen Schritte auf, die du bis zum Ende des Studiums abhaken möchtest. Große Schritte wären beispielsweise Abschlussarbeiten, Auslandssemester oder Praktika. Berücksichtige dabei immer die Vorbereitungszeit von Prüfungen oder die Organisation von Praktika und größeren Projekten. Sollte dir einmal die Decke auf den Kopf fallen, kannst du dir deinen Studienverlaufsplan ansehen und dich wieder auf die wichtigen Dinge im Studium fokussieren.

Fazit: Wer seinen ersten Uni Stundenplan erstellt, wird erstmals mit dem selbständigen Charakter des Studiums vertraut gemacht. In der Prüfungsordnung beziehungsweise im Vorlesungsverzeichnis findest du eine Reihe an Tipps und Informationen, die du zur Erstellung deines Stundenplans berücksichtigen solltest. Gehe das erste Semester allerdings ruhig an und behalte auch immer deinen langfristigen Plan im Auge.

Bildquelle: Vielen Dank an Stephanie Hofschlaeger, nastya_gepp und LeeJeong500 für die Bilder (©pixelio.de; @pixabay.com).

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