Von Generation Y zu Generation Z: Studieren im Wandel

Von Generation Y zu Generation Z: Studieren im Wandel
Was bedeuten Generation Y und Generation Z überhaupt? Was treibt die verschiedenen Generationen an, ein Studium aufzunehmen? Wie wird das Studium finanziert? Was hat sich in den letzten Jahren hinsichtlich Studiendauer und Erfolgsquote getan? Und was sind die beliebtesten Fächergruppen? Antworten auf all diese Fragen findest du hier.

Generation Y versus Generation Z

Als Generation Y (oft auch Millenials, Digital Natives oÄ) werden diejenigen bezeichnet, die zwischen 1980 und 1995 (manchmal auch 1980-2000) geboren wurden. Die nachfolgende Generation Z umfasst Menschen, die zwischen 1995 bis 2010 (manchmal auch 2000-2015) zur Welt kamen. Die Abgrenzung der einzelnen Geburtenjahre wird in der deutschen und amerikanischen Literatur häufig verschieden vorgenommen. Eine Übersicht der einzelnen Generationen, von Traditionalisten über Babyboomer bis hin zu den Generation X, Y und Z, inklusive der spezifischen Merkmale findest du bei Absolventa.

Die einzelnen Generationen unterscheiden sich nicht nur in dem der Generation Z ganz selbstverständlichem Gebrauch moderner Technologien wie Smartphones, Tablets oder Soziale Netzwerke, den die Generation Y als Pioniergeneration erst erlernen mussten. Auch im Bereich der Bildung gibt es Unterschiede.

Die Generation Y zeichnet sich vor allem durch das große Interesse an höherer Bildung aus, die nicht nur als Karrierefaktor gilt, sondern auch als Anforderung für einen angesehenen Platz in der Gesellschaft und sinnstiftender Schlüssel zu einem selbstbestimmten unabhängigen Leben. Das Abitur gilt als Selbstverständlichkeit, den Studienabschluss schaffen nahezu 60% (und damit übrigens 20% mehr als jene der vorherigen Generation X der Geburtenjahrgänger der 60-er bis 1980-er Jahre). Vom Arbeitsleben erhofft sich ein großer Teil einen Job in einem Unternehmen mit flachen Hierarchien. Teamarbeit wird großgeschrieben, flexible Arbeitszeiten sind ein Muss und lebenslanges Lernen gilt als Selbstverständlichkeit. Für mehr Selbstbestimmung ist es für die Generation Y auch in Ordnung, dass Arbeit und Freizeit miteinander verschmelzen.

Im Gegensatz dazu wird bei der Generation Z der Faktor Selbstdarstellung immer wichtiger. Karriere und Führungspositionen sollen Anerkennung verschaffen, aber vor allem das Privatleben darf dabei nicht zu kurz kommen. Im Gegensatz zur Generation Y wünschen sich die Z-ler eher geregelte Arbeitszeiten, unbefristete Arbeitsverträge und klare Strukturen im Job. Arbeit mit nach Hause zu nehmen gilt als No Go.

Bologna Reform macht großen Unterschied zwischen Generation X und Generation Y

Die Organisation des Studienablaufes hat sich im letzten Jahrzehnt stark verändert. Dies ist vor allem auf die Neugestaltung der Studiengänge im Zuge der Bologna-Konferenz aus dem Jahre 2004 zurückzuführen.

Nach einer jahrelangen Übergangsfrist sind mittlerweile nahezu alle Studiengänge auf das neue System umgestellt. Ziel der Vereinbarung war es, die Studiengänge an internationales Niveau anzupassen. Vor diesem Hintergrund wurden die Studiengänge von Diplom und Magister auf die Abschlüsse Bachelor und Master angepasst, was für die Studierenden eine neue Organisation abverlangt. Der Arbeitsaufwand für das Studium ist mittlerweile höher geworden, weil jede Veranstaltung mit Leistungspunkten abgeschlossen wird. In der Folge müssen die Studenten mehr Referate halten und Klausuren schreiben. Dafür hat sich die Anzahl der Hausarbeiten im Vergleich zu den alten Studiengängen verringert.

Anstieg der Belastungen für Studenten

Die Belastung für die Studenten ist während der Vorlesungszeit gestiegen. Aufgrund der reduzierten Anzahl der wissenschaftlichen Hausarbeiten gibt es dafür während der vorlesungsfreien Zeit mehr Freiraum, der zum Arbeiten oder zur Erholung genutzt werden kann. Viele Studenten entscheiden sich nicht mehr für einen Nebenjob, dem sie regelmäßig nachgehen. Sie arbeiten während der vorlesungsfreien Zeit und widmen sich im Vorlesungszeitraum ausschließlich ihrem Studium. Früher wurde dem Nebenjob auch während der Vorlesungszeit regelmäßig nachgegangen, aber dafür ist jetzt keine Zeit mehr.

Für viele Studenten ist ein schneller Studienabschluss innerhalb der Regelstudienzeit sehr wichtig. Die Gründe dafür sind sehr vielschichtig. Die Finanzierung des Studiums erfolgt aufgrund der höheren Belastung nicht mehr über den Nebenjob. BAföG und die Aufnahme von Studienkrediten sind die häufigsten Einnahmequellen der Studenten. Beides ist an die Regelstudienzeit gebunden. Wird diese ohne Grund maßgeblich überschritten, gibt es kein Geld mehr. Im Vergleich zu früher ist jedoch auch ein höherer Ehrgeiz zu verzeichnen. Zwar gibt es immer noch Langzeitstudenten. Die Zahl ist jedoch rückläufig. Viele möchten ihr Studium abschließen und so schnell wie möglich in den Beruf einsteigen, um Geld zu verdienen und die eigene berufliche Karriere voranzutreiben.

Gründe für die Aufnahme eines Studiums

Dass das Studieren beliebt ist, zeigen die Zahlen der Studenten, die an deutschen Hochschulen immatrikuliert sind. Viele Universitäten und Hochschulen können in stark nachgefragten Studiengängen keine Studenten mehr aufnehmen. In der Folge sind die Studiengänge mit einem hohen NC belegt und nur die Besten bekommen direkt nach dem Abitur einen Zugang. Die anderen müssen Wartesemester sammeln oder an eine weniger beliebte Hochschule wechseln.

Junge Menschen legen heute vermehrt Wert auf eine gute Ausbildung. Das Leben in Deutschland ist teuer, und in vielen Branchen werden nur geringe Löhne und Gehälter gezahlt. Akademiker verdienen nachweislich ein höheres Gehalt. Auch der Anspruch an den eigenen Beruf und die Lust auf Selbstverwirklichung sind Gründe für die Aufnahme eines Studiums. Viele junge Menschen führen den Weg zu Ende und schaffen nach dem Studium einen guten Einstieg in das Berufsleben.

Finanzierung des Studiums

Auch in der Finanzierung des Studiums sind in den letzten Jahren Veränderungen eingetreten. Nach wie vor wird BAföG an Studenten gezahlt, deren Eltern das Studium nicht finanzieren können und die selbst kein hohes Einkommen haben. Alternativ gehen Studenten arbeiten und studieren nur halbtags. Viele Studiengänge an Hochschulen und Universitäten können im Rahmen eines Teilzeitstudiums belegt werden. Relativ jung ist die Möglichkeit, das Studium mit einem Studienkredit zu finanzieren. Verschiedene Banken vergeben die Kredite an Studenten, die bestimmte Kriterien erfüllen. So ist der Kredit an ein Höchstalter und an die Regelstudienzeit gebunden. Die Aufnahme eines Studienkredites hat verschiedene Vorteile:

* volle Konzentration auf das Studium möglich
* Finanzierung reicht für die Deckung der Lebenshaltungskosten aus
* Vergabe des Kredites ist nicht an das Einkommen gebunden.

Der Nachteil der Finanzierung mit einem Studienkredit liegt darin, dass der Student mit einem hohen fünfstelligen Betrag verschuldet ist, wenn er in das Arbeitsleben einsteigt. Der Kredit muss unabhängig von der finanziellen Situation in jedem Fall zurückgezahlt werden.


Quelle Infografik: https://www.vexcash.com/blog/studieren-im-wandel/
Bildquelle Titelbild: Vielen Dank an geralt für das Bild (©geralt/www.pixabay.de)

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