Jobs im Controlling

Jobs im Controlling
„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, ist dein Lebensmotto? Dann solltest du möglicherweise über eine Arbeit als Controller nachdenken. Neben hohen logischen und analytischen Herausforderungen erwartet dich hier ein lukrativer und attraktiver Arbeitsmarkt. Alle wichtigen Infos zu Jobs in dem Bereich und den Controlling Aufgaben haben wir deshalb für dich zusammengestellt.

Controlling – Was ist das überhaupt?


Ein Steuermann auf hoher See hat viel zu tun. Zieht gerade ein Sturm auf? Nähert sich ein fremdes Schiff? Und sollten wir beim nächsten Halt wieder Rumfässer aufladen, bevor die Mannschaft zur Meuterei ausruft? Gar nicht so einfach so ein Schiff zu „navigieren“.

Und so ähnlich arbeitet auch ein Controller. Wie die Ableitung des Namens aus dem Englischen nahelegt, geht es hierbei um die Kontrolle und Koordination der Prozesse in einem Betrieb. Zu den Controlling Funktionen zählt es nämlich, Daten aus dem Rechnungswesen zu analysieren um dann strategische und operative Entscheidungen zu treffen, Ziele zu setzen und ggf. Abweichungen von der Zielerreichung zu analysieren. Dadurch arbeitet dieser Bereich in einem Unternehmen eng mit der Führungsebene zusammen oder ist sogar selbst Teil der Geschäftsleitung.

Ursprünglich kommt der Beruf des Controllers aus dem Rechnungswesen. Hierbei beschäftigt man sich mit abgeschlossenen Prozessen wie etwa der Buchhaltung. Auch im Controlling schaut man sich die Ausgaben und Gewinne etc. an, richtet seinen Blick jedoch stets nach vorne auf den zukünftigen Kurs. Die Buchhaltung erstellt die Zahlen, während der Controller sie überprüft und für das Management aufbereitet.

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Welche Aufgaben hat ein Controller?


Vor allem die Kontrolle der Daten aus allen Geschäftsvorgängen ist entscheidend. Anhand dieser werden Analysen erstellt und das Unternehmen „kontrolliert“. So lässt sich überprüfen, ob rentabel gewirtschaftet wird und wie es um den Wert des Gewinns und des Unternehmens allgemein bestellt ist.

Zusätzlich zu der Arbeit im Rechnungswesen werden die Prozesse aber nicht nur überprüft, sondern auch Ziele und Pläne für die Zukunft gesetzt. Zu den zu berücksichtigenden Ressourcen fallen das Kapital, die Betriebsmittel, das Personal und alle weiteren Ausgaben eines Unternehmens. Diese muss das Controlling dann weiter auf die Unternehmenszwecke hin planen und optimieren.

Die Planung der finanziellen Mittel bezeichnet man auch als Enterprise-Resource-Planning, kurz ERP. Damit diese Planung besonders übersichtlich und effizient durchgeführt werden kann, benutzen die meisten Unternehmen heutzutage moderne IT-Systeme zur Unterstützung. Diese helfen dabei, die Zahlen aller Abteilungen unter einen Hut zu bekommen. Besonders flexibel, effizient und einfach lassen sich die umfangreichen Daten aus allen Unternehmensbereichen dabei durch ERP-Cloud-Lösungen integrieren.

Welche Fähigkeiten solltest du als Controller mitbringen?


Die intensive Arbeit mit Daten ist nicht jedermanns Sache. Damit du glücklich wirst in einem Controlling Job solltest du deshalb bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten mitbringen. Auf folgende Stärken kommt es an:

Zahlen und Nummern: Sie sind das A und O für die Arbeit im Controlling. Absolute Mathehasser werden deshalb wahrscheinlich nicht glücklich, wenn sie als Controller arbeiten.

Logisches und analytisches Denken: Zu den Controlling Aufgaben gehört es die Zahlen nicht nur durchzurechnen, sondern zusätzlich auch auf Abweichungen zu achten und daraus künftige Entscheidungen abzuleiten.

Selbständiges und entscheidungsfreudiges Arbeiten: Als Controller arbeitet man nicht nur eng mit der Geschäftsleitung zusammen, sondern ist maßgeblich dafür verantwortlich Entscheidungen zu treffen und Ziele zu setzen.

Gute Englischkenntnisse: Der Finanzbereich wird stetig internationaler, darum sind auch für die Arbeit als Controller gute Sprachkenntnisse in Englisch unabdingbar.

Interesse an IT: Wie bereits zuvor erwähnt, ist auch die Arbeit mit IT-Systemen ein wesentlicher Bestandteil der Controlling Aufgaben und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Wer sich in Excel-Tabellen verlieren kann, wird als Controller große Freude haben.

Koordination und Vermittlung: Neben der Übersicht über zahlreiche Abteilungen und der Planung verschiedener Maßnahmen müssen Controller erklären können, warum die Zielerreichung so gesetzt wurde und nicht anders. Außerdem gehört es zu der Arbeit eines Controllers seine Analysen in Präsentationen anderen Mitarbeitern oder Geschäftspartnern nahe zu bringen.

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Controlling studieren? Welche Studiengänge gibt es im Controlling?


Zu den Controlling Aufgaben zählen vor allem die Planung und Analyse der Daten aus dem Rechnungswesen. Wer für die Koordination der Ziele zuständig ist, arbeitet dabei in einem komplexen Bereich. Dem Beruf des Controllers gehen deshalb verschiedene Studiengänge mit unterschiedlichen Ausrichtungen voraus. Wer sich für eine der folgenden Laufbahnen entscheidet, hat im Anschluss hohe Chancen als Controller arbeiten zu können.

Die wichtigsten Studiengänge im Bereich Controlling haben wir hier für dich zusammengestellt:

Controlling: In diesem Studiengang erhältst du umfassendes Know-How vermittelt, wie u.a. die Analyse und Koordination der Ziele eines Unternehmens.

Controlling und Unternehmensführung: Im Mittelpunkt steht bei diesem Studiengang die (Zusammen-)Arbeit mit der Geschäftsleitung.

Controlling und Risk Management: Meint die Vertiefung im Bereich der Abschätzung von finanzwirtschaftlichen Risiken und möglichen Abweichungen von der Zielerreichung.

Internationales Finanz- und Rechnungswesen: Fokussierung auf die Steuerung und Analyse des Berichtswesens globaler Finanzmärkte.

Consulting und Controlling: Im Mittelpunkt stehen hier die beratenden Controlling Aufgaben für das Management.

Controlling und Taxation: Hier erlernst du besondere Kenntnisse in Bezug auf das Steuerwesen.

Medical Controlling und Management: Der Fokus wird hier auf Controlling Aufgaben im Gesundheitssektor und der Analyse von Prozessen im medizinischen Bereich gelegt.

Management: Hierunter fällt die Vertiefung im Bereich der Geschäftsleitung.

Accounting, Controlling, Finance: In diesem Fach sind die Verknüpfung von Rechnungswesen und Buchhaltung als Schwerpunkte gesetzt.

BWL & Controlling: Die Verknüpfung von betriebswirtschaftlichem Know-How und Controlling findet hier statt.

Viele der Studiengänge werden als Masterstudiengänge zur Vertiefung angeboten. Die Voraussetzung hierfür ist in den meisten Fällen ein erfolgreiches Studium im Fachbereich BWL oder eines ähnlichen wirtschaftlich ausgerichteten Bereichs wie VWL oder Wirtschaftsingenieurwesen. Auch der Quereinstieg durch eine vorherige Spezialisierung oder Ausbildung in dem Tätigkeitsgebiet ist grundsätzlich möglich.

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Tipp: Ob ein Studium im Bereich Controlling wirklich zu dir passt, kannst du in unserem kostenlosen Studienwahltest überprüfen.

Wo kann ich Controlling studieren?


Um Controller zu werden, kannst du dich an verschiedenen Unis und Hochschulen in Deutschland einschreiben.

Dabei stehen dir unterschiedliche Optionen offen. So kannst du beispielsweise entscheiden, ob du ein Präsenzstudium oder ein Fernstudium absolvieren möchtest.

Außerdem solltest du auch die Möglichkeit eines dualen Studiums in Erwägung ziehen. Hierbei kannst du nicht nur dein erlerntes Wissen sofort anwenden, sondern auch schnell in Erfahrung bringen, welche Aufgaben dir besonders viel Spaß machen. Außerdem bietet ein duales Studium den perfekten Einstieg in ein Unternehmen.

Übersicht über Hochschulen, an denen du Controlling studieren kannst:

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Universität Hamburg

Fachhochschule Münster

Hochschule Pforzheim

Universität Siegen

FHDW-Fachhochschule für die Wirtschaft Hannover

Hochschule Ludwigshafen

Hochschule Fresenius u.a. in Idstein

IUBH- Internationale Hochschule u.a. in Bad Honnef, Bremen, Berlin, Erfurt

FOM Hochschule für Berufstätige u.a. in Bonn

Jobs im Controlling - Wie sind die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt?


Die Analyse der Wirtschaftlichkeit ist ein wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Unternehmensführung. Die Kombination aus Kenntnissen aus Finanzwesen und Rechnungswesen macht das Controlling daher zu einem ausgesprochen gefragten und attraktivem Berufsfeld.

In den Jahren nach der Weltwirtschaftskrise hat sich die Wirtschaft in Deutschland immer weiter erholt, womit auch der Bedarf im Finanzsektor wieder gestiegen ist. Gerade der Bereich des Risikomanagements hat dabei an Bedeutung gewonnen. Hierzulande arbeiten im Bereich der Bilanzbuchhalter mittlerweile etwa 100.000 Menschen.

Durch digitalisierte Prozesse vervielfältigt sich nicht nur die Anzahl der Daten mit denen ein Unternehmen arbeiten kann, sondern auch seine Verknüpfung im IT-Bereich. Dies bedeutet auch für das Controlling einen steigenden Bedarf an Fachkräften .

Wo kann ich als Controller arbeiten?


In vielen kleineren Unternehmen übernimmt das Management die Controlling Aufgaben. Das Controlling stellt also nur eine von vielen Aufgaben dar. In den meisten mittelständischen oder größeren Unternehmen findet sich hingegen in der Regel ein eigenständiger Bereich für das Controlling.

In manchen Betrieben wird dieser sogar noch unterteilt. Wer sich also weiter spezialisieren möchte, kann sich gezielt einen Job in verschiedenen Abteilungen suchen bzw. sich hierfür ausbilden lassen. Darunter fallen u.a. das Vertriebs-Controlling, das Logistik-Controlling, das Investitions-Controlling oder das Produktionscontrolling.

Darüber hinaus gibt es jedoch auch viele Controller, die sich selbstständig machen und beispielsweise als Unternehmensberater arbeiten. Wichtig für alle Berufstätigen in diesem Bereich ist es sich stetig weiter zu bilden. Um eine genaue Planung vornehmen zu können und auf Abweichungen sofort reagieren zu können, ist es von hoher Bedeutung immer aktuell über die Situation auf den Finanzmärkten informiert zu sein.

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Gehälter im Controlling - Wie viel verdient man als Controller?


Obwohl man als Controller mit Zahlen jonglieren und diese genau analysieren muss, ist es privat nicht nötig Erbsen zu zählen. Mit einem Jahresgehalt von 35.000 bis 42.000 € stehen Junior Controller ausgesprochen gut da.

Wie in nahezu allen anderen Branchen auch, macht sich langjährige Berufserfahrung bezahlt. Nach etwa 5 Jahren Berufspraxis kann sich dein Gehalt schon im Rahmen von 70.000€ jährlich bewegen. Natürlich ist es schwer allgemeine Aussagen über die Höhe des Gehalts zu fällen. Diese sind immer auch stark davon abhängig wie groß ein Unternehmen ist, in welcher Branche du arbeitest und wo die Firma regional angesiedelt ist.

Besonders gut verdienen beispielsweise Financial Controller. Diese befassen sich mit dem internen und externen Rechnungswesen sowie den Funktionen der internationalen Rechnungslegung und Besteuerung. Ihre täglichen Controlling Funktionen umfassen das Erstellen von Analysen zum Umsatz, Abweichungen und Ergebnissen.

Fazit
Ein Job im Controlling ist vor allem für analytisch denkende Menschen sehr reizvoll. Wenn du außerdem gerne rechnest und mit verschiedenen Abteilungen v.a. auf der Führungsebene zusammenarbeiten willst, bist du hier gut aufgehoben. Die hohe Verantwortung und die zukunftsorientierte Arbeitsweise finden dabei häufig auch in einem internationalen Rahmen statt und sind dadurch besonders vielseitig, aber auch anspruchsvoll. Außerdem locken gute Arbeitschancen und Gehälter zahlreiche Studenten an Hochschulen mit Controlling Studiengängen.

Bildquelle Titelbild: Vielen Dank an Lukas für das Titelbild (© Lukas/pexels.com).

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