Dein Berufsstart im öffentlichen Dienst

Dein Berufsstart im öffentlichen Dienst
Bestimmt hast du schon einmal gehört, dass der öffentliche Dienst ein paar sehr attraktive Merkmale für Arbeitnehmer zu bieten hat. In diesem Artikel erfährst du, wie diese Vorteile aussehen und wie dir dein Einstieg in den öffentlichen Dienst gelingt.

Damit du dabei perfekt abgesichert bist, gehen wir auch auf die Versicherungen, wie z.B. die Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte ein, die im Zusammenhang mit dem öffentlichen Dienst relevant werden können.

Berufsstart im öffentlichen Dienst

Öffentlicher Dienst - Was ist das?



Wer beim öffentlichen Dienst die klassischen Beamten im Anzug vor Augen hat, denkt nur an einen Teil der Wahrheit. Im Allgemeinen zählen zum öffentlichen Dienst alle Mitarbeitenden von Bund, Ländern, Kommunen, Sozialversicherung, aber auch von öffentlichen Unternehmen.

Der öffentliche Dienst spielt eine wichtige Rolle bei der Durchführung politischer Entscheidungen und bei der Wahrung der Bürgerrechte.

Er umfasst damit Tätigkeiten, die relevant für das Funktionieren des Staates und für die Sicherheit, Bildung und Gesundheit der Bevölkerung sind. Dies sind z.B. Tätigkeiten im Bereich Justiz und Sicherheit, Bildungswesen, Gesundheits- und Sozialwesen, Umweltschutz und Finanzverwaltung: Polizisten, Feuerwehrleute, Lehrer, Richter, Verwaltungsfachangestellte, Soldaten etc.

Aufgrund der besonderen Stellung des öffentlichen Dienstes können die Beschäftigten besonderen rechtlichen Rahmenbedingungen und Arbeitsverträgen unterliegen. Dies gilt vor allem bei tarifgebundenen Beschäftigungen und geht häufig mit erhöhter Jobsicherheit und sozialer Absicherung einher.

Vorteile einer Beschäftigung im öffentlichen Dienst

Vorteile einer Beschäftigung im öffentlichen Dienst



Doch was hat es denn nun genau mit der ganzen Sicherheit auf sich? Wo genau liegen die Vorteile einer Beschäftigung im öffentlichen Dienst?

Hierzu ist es wichtig, zwischen tarifgebundenen und nicht tarifgebundenen Beschäftigungen zu unterscheiden. Im öffentlichen Dienst ist der Anteil der tarifgebundenen Beschäftigungen sehr hoch, allerdings ist nicht automatisch jede Stelle im öffentlichen Dienst tarifgebunden.

Du fragst dich, was es bedeutet, wenn eine Beschäftigung „tarifgebunden“ ist?

Bei tarifgebundenen Beschäftigungen hat dein Arbeitgeber einen sogenannten „Tarifvertrag“ mit einer Gewerkschaft abgeschlossen. Auch mehrere Arbeitgeber aus einer Branche können als Arbeitgeberverband einen Tarifvertrag abschließen. In diesem werden die Rechte und Pflichten der Arbeitnehmenden geregelt. Dies betrifft z.B. Löhne und Gehälter, aber auch Sonderzahlungen, die Arbeitszeit oder den Urlaubsanspruch.

In der Regel haben Tarifverträge viele Vorteile für Arbeitnehmer. Sie erhalten z.B. mehr Geld, eine höhere Jobsicherheit oder mehr Urlaubstage. Es lohnt sich also immer, eine tarifgebundene Tätigkeit anzustreben!

Beschäftigungen mit Tarifvertrag im öffentlichen Dienst

Aber auch nicht-tarifgebundene Beschäftigungen im öffentlichen Dienst bieten viele Vorteile. Darunter fallen z.B. die sichere und pünktliche Zahlung des Gehalts, ein Urlaubsanspruch von mindestens 30 Tagen/Jahr und geregelte, häufig flexible Arbeitszeiten mit Gleitzeit. Auch sind Freistellungen mit Gehalt an Heiligabend (24. Dezember) und Silvester (31. Dezember) bzw. ein entsprechender Freizeitausgleich im öffentlichen Dienst keine Seltenheit.

Der öffentliche Dienst zeichnet sich außerdem in vielen Beschäftigungen durch eine hohe Familienfreundlichkeit aus, bei der Beruf und Kindererziehung gut verbunden werden können. Auch von Vorteil für Familien und vor allem Immobilien-Eigentümer ist die Sicherheit, was den Arbeitsort angeht. Dieser bleibt im öffentlichen Dienst häufig unverändert.

Durch Personalräte haben Beschäftigte im öffentlichen Dienst oft auch mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten und bessere Arbeitsbedingungen.

Bei tarifgebundenen Beschäftigungen wird die Liste der Vorteile noch länger. Die Sicherheit in Bezug auf den Arbeitsplatz ist höher, weil öffentliche Institutionen nicht insolvent gehen können. Auch sind tarifgebundene Beschäftigte meist sehr gut vor Entlassung und Kündigung geschützt. Unter bestimmten Umständen (z.B. bei sehr langer Betriebszugehörigkeit und einem bestimmten Alter) wird hierbei sogar „Unkündbarkeit“ gewährt. Der öffentliche Dienst bietet damit eine einzigartige Sicherheit, mit der du entspannt der Zukunft entgegensehen kannst.

Tarifgebundene Beschäftigte können zudem eine Zusatzversorgung bzw. Betriebsrente als ergänzende Altersversorgung erhalten. Diese kann in bestimmten Fällen sogar vollständig vom Arbeitgeber finanziert werden. Auch ist es möglich, dass tarifgebundene Beschäftigte einen Krankengeldzuschuss von ihrem Arbeitgeber erhalten.

Versicherungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst

Versicherungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst



Da der öffentliche Dienst so ein besonderes Arbeitsfeld ist, gibt es für die Beschäftigten auch spezielle Versicherungen.

Die Versicherungen, die für Beschäftigte im öffentlichen Dienst relevant werden können, sind:
- Die Diensthaftpflichtversicherung
- Die Dienstunfähigkeitsversicherung
- Die Beihilfeversicherung

Die Diensthaftpflichtversicherung ist eine Berufshaftpflichtversicherung für Personen im öffentlichen Dienst. Sie greift, wenn bei beruflichen Tätigkeiten Personen-, Sach- oder Vermögensschäden entstehen, für die der oder die Versicherte sonst haftbar gemacht werden könnte. Ein Beispiel für einen entsprechenden Schaden wäre z.B. der Verlust eines dienstlichen Schlüssels.

Bei der Dienstunfähigkeitsversicherung handelt es sich um eine Berufsunfähigkeitsversicherung speziell für Beamte und Beamtinnen. Sie berücksichtigt Beamtengesetze und Versorgungsregelungen und ist auf die beruflichen Risiken und die Absicherung der Dienstunfähigkeit von Beamten und Beamtinnen zugeschnitten. Sie greift, wenn du deinen Dienst aufgrund von Krankheit oder einem Unfall nicht mehr ausüben kannst. Dir wird eine monatliche Rente ausgezahlt, damit du in der Lage bist, deinen Lebensstandard zu erhalten, auch wenn du nicht mehr in der Lage bist, deinen Beruf oder eine ähnliche Tätigkeit auszuführen.

Ebenfalls extra für Beamte und Beamtinnen gedacht, ist die Beihilfeversicherung wie die private Krankenversicherung. „Beihilfe“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Arbeitgeber einen Teil der Krankheitskosten der Beschäftigten übernimmt. Mit der Beihilfeversicherung wird der Kostenanteil abgedeckt, der nicht von der Beihilfe abgedeckt ist. Entsprechend sichert die Beihilfeversicherung Beamte und Beamtinnen gegen hohe Restkosten im Krankheitsfall ab.

Potentielle Arbeitgeber im öffentlichen Dienst

Karrierechancen im öffentlichen Dienst



Jetzt haben wir schon so viel über den öffentlichen Dienst gesprochen. Doch wie genau gelingt dir denn nun der Berufseinstieg? Und welche Berufe fallen konkret unter den öffentlichen Dienst?

Beispiele für Arbeitgeber im öffentlichen Bereich sind z.B.:
- Die Bundes-, Landes- oder Kommunalverwaltung
- Die Polizei und Justiz
- Die Feuerwehr
- Die Deutsche Rentenversicherung
- Gesetzliche Krankenkassen
- Kommunale Krankenhäuser
- Sparkassen oder Landeszentralbanken
- Staatliche Schulen
- Flughäfen
- Berufsgenossenschaften

Je nachdem, welche Laufbahn in Bezug auf den öffentlichen Dienst sich interessieren, musst du verschiedene Anforderungen erfüllen.

Der öffentliche Dienst teilt sich in den „einfachen“, den „mittleren“, den „gehobenen“ und den „höheren“ Dienst. Jede Laufbahn erfordert andere Ausgangsvoraussetzungen. Eine Ausbildung für den einfachen Dienst kannst du auch mit einem Hauptschulabschluss anfangen. Für eine Ausbildung im mittleren Dienst benötigst du dagegen einen Realschulabschluss und für eine Ausbildung im gehobenen Dienst ein Abitur oder Fachabitur. Im höheren Dienst kannst du nur mit einem entsprechenden Master, Staatsexamen oder Diplom arbeiten.

Laufbahnen im öffentlichen Dienst

Solltest du eine Verbeamtung anstreben, ist außerdem eine Staatsbürgerschaft eines EU-Landes, von Island, Liechtenstein, Norwegen oder der Schweiz nötig. Davon abgesehen kannst du auch ohne deutsche Staatsbürgerschaft eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst beginnen. Diese kann auch tarifgebunden sein.

Die genauen Voraussetzungen für Tarifbeschäftigungen ergeben sich häufig aus den Laufbahnen der jeweiligen Beamten. Hierfür können Qualifikationen, die Ausbildung und Berufserfahrungen eine Rolle spielen.

Nicht zuletzt ist im öffentlichen Dienst auch ein Quereinstieg von Personen möglich, die vorher in der freien Wirtschaft tätig waren. In diesem Fall sind die Stellenausschreibungen entsprechend formuliert. Häufig enthalten sie Formulierungen wie „gleichwertige Fähigkeiten und entsprechende Berufserfahrungen" oder „vergleichbare Studienfachrichtung" in Bezug auf die Anforderungen.

Hast du den Einstieg erst einmal geschafft, stehen dir viele Möglichkeiten offen. Neben all den bereits genannten Vorteilen zeichnet sich der öffentliche Dienst auch durch sehr gute Aufstiegschancen aus.

Fragen und Antworten zu Beschäftigungen im öffentlichen Dienst

FAQ – Berufseinstig öffentlicher Dienst



Sind alle Beschäftigungen im öffentlichen Dienst tarifgebunden?
Nein, aber die Anzahl der Tarifbeschäftigungen im öffentlichen Dienst ist sehr hoch.

Welche Vorteile bietet eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst?
Beispiele für Vorteile einer Beschäftigung im öffentlichen Dienst sind z.B. größere Arbeitsplatz- und Gehalts-Sicherheiten, aber auch klare, flexible Arbeitszeiten und Familienfreundlichkeit.

Kann ich auch ohne Abitur im öffentlichen Dienst arbeiten?
Ja! Je nachdem, ob du einen Haupt- oder Realschulabschluss hast, kannst du eine Ausbildung für den einfachen oder mittleren öffentlichen Dienst anfangen.

Brauche ich für den öffentlichen Dienst zwingend einen entsprechenden Abschluss?
Nein. Auch als Quereinsteiger kannst du eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst bekommen.

Welche Versicherungen muss ich abschließen, wenn ich im öffentlichen Dienst arbeite?
Die relevanten Versicherungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst sind: die Diensthaftpflichtversicherung, die Dienstunfähigkeitsversicherung und die Beihilfeversicherung.

Artikel, die dich auch interessieren könnten:
Abi und nun?
Ausbildung oder Studium? Oder ein duales Studium?
Einen Lebenslauf richtig schreiben – Tipps & Tricks
Das Vorstellungsgespräch: Tipps für die optimale Vorbereitung
Häufige Fehler bei der Bewerbung

Vielen Dank an Andrea Piacquadio, Ketut Subiyanto, Khwanchai Phanthong, Kindel Media, Pavel Danilyuk, Pixabay (©pexels) für die Bilder.
Weitere Artikel zum Thema Berufswahl anschauen • Autor: Dirk Ehrlich

Kommentare

Deine Meinung ist gefragt.
Um einen Kommentar abzugeben, bitte "Einloggen" oder "neu anmelden".