DAAD Budgetkürzungen: Fallen 6.000 Stipendien weg?

DAAD Budgetkürzungen: Fallen 6.000 Stipendien weg?
Aufgrund der steigenden Preisen geraten aktuell viele Studierende in finanzielle Schwierigkeiten. Letztens berichteten wir über die BAföG Erhöhung 2022, welche von vielen Seiten als zu gering erachtet wird. Leider folgen nun ebenfalls schlechte Neuigkeiten: Laut Haushaltsplänen der Bundesregierungen sollen beim Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) Budgetkürzungen bevorstehen. Somit könnten bis zu 6.000 Stipendien wegfallen.

Wie sehen die Budgetkürzungen beim DAAD aus?


Der Deutsche Akademische Auslandsdienst ist die weltweit größte Förderorganisation für den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern. Der DAAD vergibt Stipendien an ausländische Studierende sowie an Deutsche, die im Ausland studieren, forschen und lehren möchten. Doch nun drohen vom Bundeskabinett beschlossene drastische Budgetkürzungen. Statt einer Förderung von 204 Millionen € im Jahr sollen ab 2023 nur noch 191 Millionen € gefördert werden – das wären ganze 19 Millionen € weniger! Der DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee sieht die Entwicklung mit großer Besorgnis und befürchtet gravierende Folgen für die Förderung von internationalen Studierenden und Forschenden sowie die Zusammenarbeit mit den Hochschulen im Ausland, wie aus einer Publikation des DAAD hervorgeht.

Was für Folgen hätten die Budgetkürzungen beim DAAD?


Diese Folgen könnten die Budgetkürzungen des DAAD laut eigenen Aussagen haben:

Langfristige Studien- und Promotionsstudien für ausländische Studieren würden um 50% reduziert werden, circa 700 Stipendien pro Jahr fallen damit weg

Kurzzeitförderung wie Vortrags- oder Kongressreisen würden gestrichen werden, betrifft rund 5.000 Personen im Jahr

Deutsche Lektorate und Dozenturen an ausländischen Hochschulen könnten nicht nachbesetzt werden, 100 der 450 Stellen würden wegfallen

• Finanzielle Einbußen bei internationalen Kooperationsprogrammen, Germanistikförderung, Alumni Arbeit, Betreuung ausländischer Studierender

Wissenschaftsstandort Deutschland könnte international an Bedeutung verlieren


Was können betroffene Studierende tun?


In letzter Zeit hatten es viele Studierende gar nicht so leicht: Corona, Online Vorlesungen, steigende Preise auf Grund der Inflation – und jetzt soll noch das Budget des DAAD gekürzt werden, welcher vielen ausländischen Studierenden dank eines Stipendiums ein Studium in Deutschland und deutschen Studierenden und Forschenden den Aufenthalt im Ausland ermöglicht hatte.

Alle, die bereits ein Stipendium des DAAD besitzen, müssen nichts befürchten. Du wolltest jedoch in Kürze ins Ausland und könntest du von den Budgetkürzungen beim DAAD betroffen sein? Du kannst probieren, dagegen zu protestieren – denn noch ist der Beschluss nicht endgültig. Schließe dich mit anderen betroffenen Kommilitonen zusammen und sprich mit der AStA und den Verantwortlichen für Förderung an deiner Universität und startet eine Petition oder Protestaktion.

Sicherheitshalber solltest du dich aber nach anderen Finanzierungsmöglichkeiten umsehen. Neben den Stipendien des DAAD gibt noch viele weitere, hier findest du eine Übersicht über alle gängigen Stipendien. Zusätzlich gibt es weniger bekannte Förderungen, zum Beispiel ein Stipendium ohne gute Noten. Für viele Auslandsaufenthalte kannst du außerdem eine Erasmus Förderung sowie Auslands-BAföG beantragen. Zu guter Letzt bleibt noch die Möglichkeit, einen Studienkredit aufzunehmen.

Fazit
Die geplanten Budgetkürzungen beim DAAD sind keine guten Neuigkeiten für die Förderung von internationalen Studierenden und Forschenden. Bleibt zu hoffen, dass dieser Beschluss doch noch rückgängig gemacht wird.

Bildquellen: Vielen Dank an ©daad.de

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