Lebenslanges Lernen – Studieren im Alter

Lebenslanges Lernen – Studieren im Alter
Ach, das Studium – Jugend, Party, Kaffee und ein verschobener Tagesrhythmus. Menschen, die die 50 schon mehr oder weniger lange überschritten haben, können da nur müde lächeln. Im Alter wird man ja ruhiger, aber nicht unbedingt weniger wissbegierig! Das Seniorenstudium ist ein wahrer Renner. Die Zahl der Studierenden über 50 hat sich in den letzten 15 Jahren verdoppelt, mittlerweile stürzen sich über 50.000 Senioren in Seminare und Vorlesungen an deutschen Hochschulen, Tendenz weiter steigend.

Seniorenstudium: Studium ja, Prüfung nein


Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wissenschaftliche Weiterbildung für Ältere (BAGWIWA) und der Akademische Verein der Senioren in Deutschland (AVDS) haben sich dem Seniorenstudium verschrieben, geben Tipps für Interessierte und arbeiten mit den Hochschulen zusammen, um das Angebot für die älteren Semester zu optimieren.

Seit 2006 gibt es in Horn-Bad Meinberg mit dem Europäischen Zentrum für Universitäre Studien der Senioren Ostwestfalen-Lippe (EZUS) die erste „Seniorenhochschule“ in Deutschland. Fast jede Uni und FH hat Lehrveranstaltungen im Angebot, die explizit für Senioren geöffnet sind.

In der Regel handelt es sich um ein klassisches Gasthörerstudium. Ohne Prüfungsstress oder Abgabedruck können sich die Senioren weiterbilden. Die Preise variieren.

Den Menschen im „dritten Lebensalter“ geht es in den meisten Fällen nicht darum, einen berufsqualifizierenden Abschluss zu erreichen, sondern um sinnhafte Beschäftigung. Nach vielen Arbeitsjahren weiß man oft erst einmal nicht, was man nun tun soll. Ein Seniorenstudium ist eine Alternative.

Die beliebtesten Studiengänge für ein Seniorenstudium


Fächer wie Geschichte, Archäologie oder Kunstwissenschaften sind denn auch beliebter als BWL oder Maschinenbau. Man hat endlich Zeit, Interessen zu vertiefen.

Eine Hochschulzugangsberechtigung, sprich Abitur, ist übrigens meist nicht nötig.

Auch als Senior kann man ein Hochschulstudium absolvieren und einen akademischen Abschluss erlangen


Aber auch Senioren können im Studium Scheine machen, Prüfungen absolvieren und einen Abschluss erringen, wenn sie das wollen. Zum einen kann man natürlich ein „normales“ Bachelor- oder Masterstudium machen, schließlich gibt es dafür keine Altersbegrenzung.

Die Zahlen zeigen aber, dass das Interesse daran im Alter eher gering ist: Weniger als 0,5% der Senioren absolvieren ein klassisches Studium. Wer ein wenig Struktur bevorzugt, kann auch ein so genanntes Zertifikatsstudium absolvieren. Hier muss man Hausarbeiten schreiben, Prüfungen ablegen und bekommt bei Erfolg ein Zertifikat. Das ist allerdings kein berufsqualifizierender Abschluss und eher für Senioren gedacht, die zur Weiterbildung auch eine Herausforderung suchen. So ein Zertifikatsstudium bietet zum Beispiel das EZUS an.

Wer sich fürs Seniorenstudium interessiert, sollte sich auf den Seiten von AVDS und senioren-studium.de umschauen und sich einmal bei der nächstgelegenen Hochschule informieren. Passende Angebote gibt es mittlerweile fast überall und wenn es nur Gasthörermöglichkeiten sind. Schiefe Blicke vom „Jungvolk“ muss man übrigens nicht befürchten – die meisten Studenten freuen sich über die „coolen Alten“!

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Bildquelle: Vielen Dank an stevepb für das Bild (© stevepb/www.pixabay.de).

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