Social Media beim Bewerbungsverfahren

Social Media beim Bewerbungsverfahren
Wir twittern, posten und liken was das Zeug hält. Kaum einer hat Social Media Plattformen wie Facebook, Twitter, Youtube, Pinterest, Instagram noch nie genutzt. Alle haben die Chance durch Kommentar-, Bewertungs- und Sharing-Optionen in Sekundenschnelle zu kommunizieren, wer man ist und wie man die Welt sieht.

Da liegt es nahe, sich ebendiese digitalen Kommunikationskanäle zunutze zu machen statt Freunden und Bekannten einfach nur zu zeigen, was es zum Frühstück gab. Doch welche Bedeutung haben soziale Medien bei der Jobsuche? Spielen sie überhaupt eine Rolle und wenn ja, wie nutzt man sie sinnvoll?

So nutzt man Social Media für die Bewerbung


Bewirbt man sich auf ausgeschriebene Stellen, muss man häufig feststellen, dass der Wunschjob bereits vergeben ist. Grund dafür ist, dass viele Stellen direkt über das gute alte Vitamin B vergeben werden. Anstatt nun den Kopf hängen zu lassen und zu denken, dass die Bewerbung ohnehin unnütz ist, sollte man lieber daran arbeiten, selbst gute Kontakte aufzubauen!

Zuallererst muss gesagt werden, dass sämtliche Social Media Bemühungen nur in der passenden Branche Sinn machen. Sucht man beispielsweise einen Job in einem Handwerkerbetrieb, dann kann man das Internet in vielen Fällen getrost sich selbst überlassen.

Für Jobs in den digitalen Medien, sei es im Online Marketing, in den Public Relations oder eben im Social Media Bereich, ist der Aufbau eines guten Online-Profils in jedem Fall ratsam. Alternativ sollte man schauen, ob das Wunschunternehmen das Internet aktiv nutzt und eben dort Stellenausschreibungen veröffentlicht.

Die Nutzung sozialer Medien ist ebenfalls in Hinblick auf Initiativbewerbungen bei internetbasierten Start-up Unternehmen zweckdienlich.

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Der erste Schritt


Bevor man wie wild in den diversen Social-Media-Kanälen Profile anlegt, ist es unbedingt nötig, sich hinzusetzen und in Ruhe zu überlegen, in welcher Branche man sich bewerben möchte. Ein Profil allein genügt nicht. Die Ausgestaltung muss sich an deinem konkreten beruflichen Ziel orientieren.

Wie möchtest du dich dich also darstellen und wer soll sich für dich interessieren?

Erst im Anschluss kann man einen Schritt weitergehen und schauen, welche Kanäle überhaupt Sinn machen. Möchte man in einem international ausgerichteten Unternehmen Fuß fassen, so ist das Portal XING eher weniger geeignet. Stattdessen ist eine Profilerstellung auf LinkedIn sehr viel sinnvoller. Wer Kontakt zu deutschen Unternehmen knüpfen möchte, ist bei beiden Plattformen gut aufgehoben.

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Das Xing-Profil


Da Personaler immer häufiger XING oder LinkedIn Profile durchstöbern, sollte man hier in jedem Falle seine virtuelle Visitenkarte hinterlassen.

Dafür ist es besonders wichtig, sein Profil umfassend auszugestalten und dieses regelmäßig upzudaten. Zuallererst wird ein Profilfoto benötigt, welches in der Qualität einem Bewerbungsfoto in nichts nachstehen sollte. Schnappschüsse sind absolut fehl am Platz.

Hinterlasse eine ausführliche Liste deiner bisherigen Berufserfahrung. Diese sollte unmittelbar widerspiegeln, welche bisherigen Erfahrungen du bereits sammeln konntest, die in der von dir präferierten Branche von Bedeutung sind. Stelle besondere Erfolge oder Ereignisse deiner bisherigen beruflichen Laufbahn heraus. In welchen Bereichen oder Aufgabengebieten bist du besonders qualifiziert?

Fasse in der Kurzbeschreibung die wichtigsten Informationen über dich, deinen aktuellen Job und deine Ausbildung zusammen. Versuche diese so zu formulieren, dass Personaler an deinem Profil hängen bleiben und neugierig werden.

Auch wenn sich Einiges von selbst erklärt, solltest du die Felder „Ich suche“ und „Ich biete“ ebenfalls ausfüllen. Im „Ich biete“ Bereich solltest du auf deine Stärken eingehen und kurz und knapp schildern, welchen Mehrwert du für ein Unternehmen bietest. Auch unter „Ich suche“ hast du die Chance dich interessant zu machen. Wenn du dich hier (im positiven Sinne) von der Masse abhebst, erregst du direkt Aufmerksamkeit.

Doch nicht nur das Profil ist entscheidend. Werde proaktiv und knüpfe mit interessanten Unternehmen Kontakte. Wenn du eine Kontaktanfrage stellst, solltest du diese immer mit einer persönlichen Nachricht versehen. So erfahren potentielle Arbeitgebende, warum dich das Unternehmen interessiert und warum eine Verbindung von Vorteil sein könnte. So kannst du auf einfache Weise einen Profilbesuch erreichen. Dein Profil muss natürlich stets aktuell sein.

Bei der Sammlung von Kontakten ist die Qualität absolut entscheidend. Man sollte neue Kontakte mit Bedacht wählen. Die Anzahl spielt eine untergeordnete Rolle. Hinterfrage, inwiefern der Kontakt in beruflicher Hinsicht förderlich für dein Image ist. Es macht immer einen guten Eindruck, wenn die eigenen Kontakte wichtigere Positionen in ihren jeweiligen Unternehmen innehaben.

Wer außerhalb der virtuellen Welt Kontakte knüpft, kann diese ebenfalls auf XING weiter ausbauen.

Um weitere Aufmerksamkeit zu generieren, lohnt es sich Beiträge zu verfassen oder auch interessante Beiträge anderer zu teilen und zu kommentieren. Beteilige dich an fachlichen Diskussionen. Wer aktiv ist, fällt auf.

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Das LinkedIn-Profil


Die Plattform LinkedIn funktioniert ganz ähnlich. Hier hast du die Möglichkeit, dich sowohl national als auch international zu präsentieren und Kontakte zu knüpfen.

Folge beim Erstellen deines Profils einem ähnlichen Muster wie bei XING: sei seriös, authentisch, originell und engagiert.

LinkedIn eröffnet dir vielfältige Chancen für Networking: Nicht nur kannst du hier mit Menschen in Kontakt bleiben, die du in der realen Welt getroffen hast. Du kannst auch neue Kontakt finden, Unternehmen folgen und über Aktuelles informiert bleiben, Stellenanzeigen sehen, dich mit Gleichgesinnten connecten und natürlich für Personaler sichtbar werden.

Viele Unternehmerinnen und Unternehmer nutzen LinkedIn, um ihre Netzwerke zu erweitern und Nachwuchs zu rekrutieren. Lasse dir diese Chance also nicht entgehen!

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Facebook- und Instagram-Profil


Facebook und Instagram eignen sich nicht unbedingt für die Bewerbung, doch solltest du diese sozialen Medien nicht komplett unterschätzen. Da eine Vielzahl von Menschen im Besitz eines Instagram- oder Facebook-Profils ist, schauen Personaler gern mal vorbei, um sich ein Bild des Bewerbers als Privatperson zu machen.

Kommentiere Beiträge also immer mit Bedacht. Viele grammatikalische und Rechtschreibfehler machen eher einen negativen Eindruck. Auch dein Profilfoto sollte einigermaßen seriös wirken. Natürlich darf es auch ein privater Schnappschuss sein, aber Darstellungen mit Alkohol, Drogen oder ähnlichem sind ein absolutes NoGo.

Wenn dein favorisiertes Unternehmen eine eigene Instagram- oder Facebook-Seite besitzt, solltest du diese mit einem „gefällt mir“ markieren. Immer häufiger kann es durchaus vorkommen, dass offene Stellen ebenfalls über das unternehmenseigene Profil ausgeschrieben werden. Neuigkeiten und Veränderungen werden hier ebenfalls gepostet. Wer stets über aktuelle Themen informiert ist, kann auch beim Vorstellungsgespräch punkten. Zudem bekundest du auf diese Weise direkt dein Interesse an der Firma.

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Twitter


Es soll tatsächlich Unternehmen geben, die Twitter für ein Jobangebot nutzen, doch 140 Zeichen sind weder für die Stellenausschreibung als auch für eine Bewerbung mehr als unzureichend.

Sollte man doch einmal über eine solche Jobanzeige stolpern, welche ein Tweet als Bewerbung fordert, sollte man definitiv äußerst kreativ werden, um hier aufzufallen. Ganz dem Motto „In der Kürze liegt die Würze“.

Grundsätzlich sollte man sich auf Twitter immer Gedanken über das Image machen, welches man mit den eigenen Tweets transportiert. Achte immer darauf, dir ein positives öffentliches Image zu schaffen und zu erhalten.

Grundsätzlich eignet sich Twitter, um in Bezug auf bestimmte Themengebiete und auch Personen oder Unternehmen auf dem neuesten Stand zu bleiben.

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Vorteile der Jobsuche via Social Media


Je mehr die sozialen Medien unser Leben durchdringen, desto mehr Bedeutung gewinnen sie natürlich auf im beruflichen Bereich. Je nach Art des Unternehmens ist diese natürlich größer oder kleine.

Sucht man zum Beispiel einen Job im Online-Bereich, so bieten die sozialen Medien ein ungemeines Potential eine positive Reputation aufzubauen und auch um wichtige Kontakte zu knüpfen. Doch auch viele junge Start-ups sowie größere, etablierte Unternehmen mit einem Fokus auf Zielgruppen, die soziale Medien vermehrt nutzen, sind immer mehr im Netz unterwegs.

Je nachdem, wie aktiv und gewissenhaft man an seinen Social Media Profilen arbeitet, kann der persönliche, virtuelle Fingerabdruck zweckdienlich beeinflusst werden.

Zwar ersetzen die sozialen Medien nur in ganz seltenen Fällen die klassische Form der Bewerbung, doch können sie einen Mehrwert bieten. Beinhalten persönliche Blogs, XING Profile etc. zusätzliche Informationen über die eigenen Erfahrungen und Fähigkeiten sowie über den Charakter der Bewerberin, so erhalten Personaler ein umfassenderes Bild. Ist ebendies positiv, so steigen die Chancen für eine Anstellung enorm.

Über diverse Wege lassen sich Kontakte zu Unternehmen knüpfen, die in der Offline-Welt häufig nicht möglich gewesen wären. Wer hier proaktiv wird und durch fachlich relevante Kommentare auffällt, erhöht seine Sichtbarkeit. Werden Personaler so auf einen aufmerksam, ist der erste Schritt in Richtung Traumjob bereits getan.

Die Reichweite des Internets ist riesig, doch über Foren oder fachinterne Foren kann man auf einfachem Wege auch im riesigen Universum des World Wide Web in die relevanten Bereiche eintauchen.

Wer Networking sinnvoll betreibt, erweitert automatisch seine Sichtbarkeit, kann neue Kontakte knüpfen und hat so ebenfalls die Möglichkeit eine Position anhand von Empfehlungen zu erhalten.

Mache dir das Internet bei der Jobsuche zunutze, indem du die diversen sozialen Netzwerke kombinierst und Wunsch-Unternehmen in regelmäßigen Abständen ansprichst.

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Nachteile der Nutzung sozialer Medien bei der Jobsuche


So viele gewinnbringende Eigenschaften die Nutzung von Social Media auch hat, es lässt sich auch einiges falsch machen.

Traditionell ausgerichtete Branchen, die mit dem Internet nur peripher in Berührung kommen, halten eher wenig von einem zu großen virtuellen Aktionismus. Hier sollte man seine Energie lieber in aussagekräftige Bewerbungsschreiben auf dem konservativen Wege stecken. Auch wenn das Unternehmen möglicherweise einen Internetauftritt hat, bedeutet das nicht unmittelbar, dass es auf diesem Wege von Interessenten angesprochen werden möchte. Erste Kontaktaufnahmen via XING oder LinkedIn sind hier meist unerwünscht.

Doch auch wenn eine Social Media Präsenz grundsätzlich als positiv eingestuft wird, kann man einiges falsch machen. Da Social Media Profile eine Ergänzung zum Bewerbungsschreiben sind, müssen diese auch übereinstimmen bzw. sich gegenseitig bestätigen. Spiegeln die Profile bei Facebook, XING und Co. ein widersprüchliches Bild wider und bestätigen nicht die vom Bewerber angegebenen Qualifikationen, Stärken und Berufserfahrungen, so wird man schnell unglaubwürdig.

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Ebenso unpassend ist es, wenn die Online-Präsenz keinerlei Mehrwert für den Personaler bietet. Reine Wiederholungen bzw. Kopien der im Anschreiben und Lebenslauf genannten Qualifikationen sind nutzlos. Dafür lohnt sich die Arbeit der Profilerstellung nicht.

Social Media Profile muss man pflegen und das kostet Zeit. Wer keine Energie hat sich regelmäßigen Updates zu widmen, der braucht gar nicht erst anzufangen.

Wer obendrein wahllos Kontakte sammelt, minimiert die Qualität der wirklich wichtigen Social Media Beziehungen. Ähnlich verhält es sich mit einer zu stark verstreuten Kommunikation. Viel wirkungsvoller ist es sich auf einige wenige Kanäle zu beschränken und diese dann aktiv zu betreuen. Nur hier und da mal was zu machen ist wirkungslos und hilft auch nicht dabei vom Wunsch-Unternehmen wahrgenommen zu werden.

Achtet man nicht auf die Inhalte von eigenen Forenbeiträgen, Blogeinträgen oder Kommentaren, so läuft man Gefahr, dass fachliche Unzulänglichkeiten zu Tage treten. Schafft es die Online-Präsenz nicht zu überzeugen, so ist auch die Offline-Bewerbung direkt betroffen.

Darüber hinaus ist es überaus wichtig sich Gedanken über eine sinnvolle Integration der Social Media Profile im Bewerbungsschreiben zu machen. Versucht man sämtliche Online-Präsenzen aufzuführen, kann das schnell unprofessionell wirken.

Wie integriert man die Links in die Bewerbung?


Links zu deinen Social Media Profilen solltest du sinnvoll und galant in dein Bewerbungsschreiben einfügen. Achte immer darauf, dass dein Online-Profil auch tatsächlich ergänzende Informationen bereithält. Eine bloße Kopie raubt dem Personaler nur Zeit und bietet keinen Mehrwert.

Verbindungen lassen sich beispielsweise bei Erwähnungen deiner Stärken und Kompetenzen ziehen, die dann anhand deines Online-Profils belegt werden. Gerade für Bewerbungen im Social Media Bereich ist es ratsam zu zeigen, dass du dich in diesem Metier auskennst und schon breit gefächerte Erfahrungen gemacht hast. Hier kannst du auf deine Social Media Profile verweisen.

Solange ein Online-Profil deine Bewerbung nicht überzeugender macht, sollte sie auch nicht in dein Bewerbungsschreiben mit aufgenommen werden. Nur ein gut gepflegtes, aktuelles und authentisches Online-Profil hilft deiner Bewerbung.

Vielleicht hast du gute Kontakte innerhalb der Branche, die für deinen zukünftigen Job nützlich sein könnten. Auch auf diese kannst du mithilfe deines Social Media Profils hinweisen.

Achte darauf, dass deine Bewerbung nicht von Links überfüllt ist.

Bei der Online-Bewerbung solltest du darauf achten, dass sich die Links im Email-Anhang befinden und diese auch direkt anklickbar sind. Kein Personaler möchte einen Link erst in die Suchleiste kopieren.

Fazit: Noch dienen Soziale Medien nicht vornehmlich als Plattform für Jobausschreibungen. Allerdings bieten sie ein großes Potential sich ein sinnvolles Netzwerk aufzubauen Wer Präsenz zeigt und sich aussagekräftige Profile auf XING, LinkedIn und Co. erstellt, sich zusätzlich aber auch an Fachdiskussionen beteiligt, erweckt die Aufmerksamkeit von Personalern und erhöht damit die Chancen zum Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden.

Generell sollte man einen sauberen Online-Fingerabdruck hinterlassen, denn man weiß ja nie, wer sich die eigenen Social Media Profile einmal ansehen wird. Alternativ sollte man die Privatsphäre-Einstellungen anpassen und unter Nicknames in Foren oder ähnlichem posten.

Bildquellen: Vielen Dank an nominalize und loufre @pixabay.com, twitter.com, facebook.com, instagram.com, xing.com und linkedin.com.

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