Video-Bewerbung: kreativ zum neuen Job

Video-Bewerbung: kreativ zum neuen Job
Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf sind längst standardisiert. Dabei geht es bei der Bewerbung doch vor allem um eines: Sich aus der Masse von potenziellen Kandidaten hervorzutun. Eine kreative Möglichkeit, dies zu erreichen, ist das Bewerbungsvideo.

Welchem Zweck dient ein Bewerbungsvideo?


Im Grunde wurde diese Frage weiter oben schon beantwortet: Das Video soll in erster Linie dafür sorgen, dass ihr (positiv) auffallt. Es dient dazu, die Bewerbung abzurunden und beim Adressaten in Erinnerung zu bleiben. Ein Ersatz für die klassische Bewerbungsmappe ist das Video jedoch nicht.

Bewerbungsvideo drehen
©geralt/pixabay.com

Für welche Branchen eignet sich ein Bewerbungsvideo?


Das Bewerbungsvideo ist nicht für jede Branche geeignet. Was einer der Gründe dafür ist, warum es sich bisher nicht als Standard etabliert hat. „Gut so!“, könnte man meinen, denn ansonsten wäre sein Effekt gleich null und ihr hättet bei eurer Bewerbung lediglich mehr Kosten- und Arbeitsaufwand.

Grundsätzlich funktioniert ein Bewerbungsvideo überall dort am besten, wo Kreativität, Kommunikationsbereitschaft und ein selbstbewusstes Auftreten gefragt sind. Die Bereiche Journalismus, Marketing und Werbung sind demzufolge sinnvoll. Doch auch bei Positionen mit Kundenkontakt und Akquise macht sich ein Video unter Umständen gut. Mit ihm verkauft ihr immerhin kein geringeres Gut als euch selbst. Wem das in überzeugender Art und Weise gelingt, der kann ganz sicher auch die Produkte des Wunschunternehmens an den Mann bringen.

Tipps für ein gelungenes Bewerbungsvideo


Wenn bei der Bewerbung auch nur eine Sache wirklich sicher ist, dann das es eine Vielzahl an Do’s & Don’ts gibt – da bildet auch das Bewerbungsvideo keine Ausnahme. Aus diesem Grund stellen wir euch nun ein paar nützliche Tipps für ein gelungenes Bewerbungsvideo vor.

Tipps für das Bewerbungsvideo #1: Länge


Auf jede vakante Stelle kommen in mittelständischen und Großunternehmen oft hunderte Bewerber. Aufgabe der Personaler ist es, die vielversprechendsten Kandidaten unter all diesen Einsendungen auszuwählen. Es versteht sich wohl von selbst, dass die Verantwortlichen angesichts dieses Arbeitsaufkommens nicht allzu viel Zeit mit jeder einzelnen Bewerbung verbringen – in der Regel sind es nur wenige Minuten, ehe schon der nächste Kandidat auf dem Tisch liegt.

Diese Tatsache solltet ihr berücksichtigen, wenn es um die Länge eures Bewerbungsvideos geht. Das zu starke Aufblähen durch irrelevante Informationen gehört zu den größten Fehlern bei der Bewerbung. Für das Bewerbungsvideo gilt praktisch dasselbe: Weniger ist mehr. Deshalb sollte euer Video eine Länge von 1,5 bis 2 Minuten nicht überschreiten.

Tipps für das Bewerbungsvideo #2: Inhalt


Eine bloße Nacherzählung eures Lebenslaufs sollte das Bewerbungsvideo natürlich nicht sein. Denn nichts hassen Personaler mehr als immer wieder dieselben Informationen lesen bzw. hören zu müssen. Wenn euer Video dazu führt, dass ihr euch innerhalb eurer Bewerbung nur im Kreis dreht, kann euch der Mehraufwand am Ende sogar mehr schaden als nutzen!

Nach einer (sehr) kurzen Selbstvorstellung sollte eure Motivation im Fokus des Videos stehen. Wieso habt ihr euch gerade für diesen Bereich in eben diesem Unternehmen entschieden? Erklärt außerdem kurz und prägnant, warum ihr für das jeweilige Unternehmen eine Bereicherung wärt.

Danach solltet ihr kurz eure persönlichen Meilensteine anreißen. Nochmal: Für eine Nacherzählung eurer Lebensgeschichte ist hier kein Platz! Schaut, dass ihr den Lebenslauf nicht 1:1 kopiert und trefft die Auswahl eurer Erfolge mit Bedacht.

Der Inhalt eures Videos sollte sich möglichst mit dem Anforderungsprofil der beworbenen Stelle decken. Sind beispielsweise Sprachen besonders relevant, weil euer Traumjob in spe viel Kontakt mit internationalen Geschäftspartnern verlangt, solltet ihr eure Sprachkenntnisse im Video definitiv mit anführen.

Tipps für das Bewerbungsvideo #3: Outfit


Einen offensichtlichen Nachteil gibt es beim Bewerbungsvideo gegenüber der traditionellen Bewerbung in Schriftform ganz sicher: Ihr müsst euch bereits vor dem Bewerbungsgespräch Gedanken über euer Auftreten machen. Das ideale Outfit für das Vorstellungsgespräch dürfte dabei auch fürs Video geeignet sein.

Im Klartext heißt das: Die Kleidung hängt ein Stück weit von der Branche des Wunschunternehmens und dessen Größe ab. Bei einem Startup beispielsweise müsst ihr euch nicht in voller Montur bestehend aus Anzug und Krawatte vor die Kamera stellen, Große Unternehmen könnten darauf aber durchaus Wert legen.

Tipp: Schaut euch hierzu die Unternehmenswebsite des Betriebes an. Sind die Verantwortlichen hier „nur“ mit Jeans und Hemd zu sehen, könnt ihr mit dieser Auswahl wenig falsch machen. Auf Freizeitkleidung solltet ihr jedoch verzichten.

Bewerbungsvideo Outfit
©Pexels/pixabay.com

Tipps für das Bewerbungsvideo #4: Location


Falls ihr bei eurem Bewerbungsvideo professionelle Hilfe zu Rate zieht, wird für einen geeigneten Drehort mit guter Beleuchtung und wenigen Störfaktoren wie Baustellenlärm und dergleichen hoffentlich gesorgt sein. Dreht ihr das Video selbst, ist auf die Wahl der Location zu achten.

Als Favoriten bei Personalern gelten die helle Bürowand oder das gut sortierte Bücherregal. Letztere strahlt ganz unbewusst eine kompetente und gut organisierte Lebensweise aus. Nur im Kreativbereich solltet ihr von diesen zwei Klassikern abweichen und besitzt mehr Spielraum. Dann wären auch mehrere Drehorte innerhalb eines Videos denkbar.

Wichtig ist neben dem geeigneten Hintergrund auch die Geräuschkulisse. Wählt deshalb einen Ort, an dem ihr ungestört filmen könnt und der frei von Störgeräuschen ist.

Tipps für das Bewerbungsvideo #5: Haltung


Idealerweise sollte das Bewerbungsvideo im Stehen aufgenommen werden. Diese Haltung suggeriert Selbstbewusstsein und Motivation beim Empfänger. Wichtig ist, dass ihr still steht und nicht vor Nervosität hin und her wankt. Manche Ratgeber empfehlen hierzu die berühmte „Kanzlerraute“. Wenn ihr mit euren Händen ein Rechteck formt, erhöht das eure Körperspannung und vereinfacht so das aufrechte Stehen.

Tipps für das Bewerbungsvideo #6: Qualität und Kosten


Ein Bewerbungsvideo sollte möglichst hochwertig sein, Punkt. Abstriche bei der Qualität solltet ihr keine machen. Eine hochauflösende Kamera mit Stativ ist daher Pflicht, ebenso ein geeignetes Mikrofon, das eure Stimme unverfälscht und ohne Fremdgeräusche wie Rauschen oder dergleichen aufzeichnet.

Die wenigsten werden über gutes Equipment für ein hochwertiges Video verfügen. Vielleicht habt ihr ja aber im Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis jemanden, der entsprechend ausgestattet ist und den ihr um Hilfe bitten könnt.

Andernfalls solltet ihr euch nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Diese kann euch gut und gerne 200-400 Euro kosten. Es liegt bei euch, ob euch der mögliche Einstieg in euren Traumberuf diese Investition wert ist. Schließlich bedeutet das Bewerbungsvideo noch lange kein garantiertes Jobangebot.

Hinweis: Ein umfassendes Angebot geht über den bloßen Videodreh hinaus. Wenn ihr eine dreistellige Summe in die Hand nehmt, sollte das Bewerbungsvideo vom Profi auch Maske, Frisur sowie eine Beratung zu Kleidung und Drehort enthalten.

Bewerbungsvideo Kosten
©Free-Photos/pixabay.com

Tipps für das Bewerbungsvideo #7: Format


Ist das Bewerbungsvideo erst im Kasten, müsst ihr es natürlich noch an den Mann bzw. an den Personaler bringen. Das gestaltet sich nicht immer einfach, denn ein hochauflösendes Video ist in der Regel zu groß für die E-Mail, mit der ihr eure digitalen Bewerbungsunterlagen per PDF verschicken würdet.

Eine Möglichkeit wäre, das Bewerbungsvideo in einer Cloud wie Google Drive oder Dropbox zu speichern und individuell freizugeben. Den Link könnt ihr problemlos mit eurer Online-Bewerbung verschicken. Manche Studios für Bewerbungsvideos bieten auch eigenen Webspace für die Verbreitung der Aufnahmen an.

In jedem Fall sollte das Video in einem gängigen Format abgespeichert sein, sodass der Empfänger keinerlei Mühen hat, die Datei zu öffnen – besagte Mühe würde sich ein Personaler aus Zeitgründen wohl nicht machen. Am besten eignet sich hier wohl das mp4-Format.

Sollte man für jeden Betrieb ein eigenes Video aufnehmen?


Mehrere hundert Euro Kostenaufwand pro Bewerbung sind für die allerwenigsten Studenten tragbar, selbst wenn sie sich mit einem Nebenjob etwas dazu verdienen. Da macht es Sinn, ein allgemeines Video aufzunehmen, das auf jede Bewerbung passt, oder nicht?

Jein. Kostentechnisch wäre dieses Vorgehen wohl die eleganteste Möglichkeit. Doch es zählt bei der Bewerbung vor allem die Individualität. Die kann beim Bewerbungsvideo auch schon durch die bloße Namensnennung eines Unternehmens erzielt werden. Damit stellt ihr klar: „Dieses Video habe ich für euch gemacht.“ Eure Ambitionen sind dann eindeutig. Unter Umständen kann euch das einen echten Vorteil verschaffen. Für jede andere Bewerbung wird das Video damit allerdings unbrauchbar.

Wenn ihr in der Lage seid, eure Bewerbungsvideos selbst zu produzieren, könnt und solltet ihr sie für verschiedene Bewerbungen individualisieren. Seid ihr nicht in dieser Position, ist eure finanzielle Schmerzgrenze wohl bei einem Video erreicht. Dann müsst ihr euch entscheiden: Wollt ihr ein allgemeines, mehrfach einsetzbares Video (mit weniger Aussagekraft) oder fertigt ihr es lieber für den Arbeitgeber an, der euch am meisten am Herzen liegt?

Hier noch ein paar Beispiele für Bewerbungsvideos ;-)





Danke für das Foto ©koli/photocase.com!

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